CIAO GEORGE

Ciao George

Am 8.4.2023 in der Nacht zum Ostersonntag ist der Schauspieler George Meyer-Goll gestorben, der seit 2006 in vielen Produktionen auf der Bühne des St.Pauli Theaters stand.

In einer bewegenden Soiree haben sich Kolleginnen und Kollegen, Freunde und Mitstreiter am 15.5. von ihm verabschiedet.

Auf der Bühne waren:

Sabrina Ascacibar, Victoria Fleer, Susanne Janssen, Ilona Schulz, Anneke Schwabe, Anne Weber, Angela Winkler, Holger Dexne, Peter Franke, Knut Koch, Stephan Schad, Franz Wittenbrink, Gerhard Garbers, Marion Martienzen und Ulrich Waller

Und die Musiker:

Uwe Granitza, Lars Hansen, Henrik Kolenda, Matthias Stötzel, Helge Zumdieck


Adieu Jürgen

Adieu Jürgen

Ein Abend für Jürgen Flimm

Am 4. Februar 2023 ist Jürgen Flimm verstorben, der Regisseur und Intendant, der wichtige Jahre seiner Karriere in Hamburg erlebt hat. Am 18.Februar ist er bei Regen und Sturm auf dem Friedhof von Hamelwörden, in der Nähe seines Hauses beerdigt worden.

Am 7.5. haben sich Schauspielerinnen und Schauspieler, Wegfährten und Mitstreiter im St. Pauli Theater, dem Theater in Hamburg, an dem er zuletzt gearbeitet hat, versammelt, um ihn mit Texten, Liedern, Filmausschnitten und persönlichen Erinnerungen noch einmal in unsere Mitte zu holen.

Denn wer im Gedächtnis seiner Freunde lebt, der ist nur fern, der ist nicht tot, hat der Philosoph Kant einmal gesagt. Durch Erinnerungen leben die Toten in uns, den Lebenden weiter.

Persönliche Erinnerungen sollten deshalb einen großen Platz einnehmen. Auch, weil das Erzählen von Geschichten und Anekdoten ganz wesentlich zur Probenmethode des Regisseurs Jürgen Flimm gehörte. Das konnte manchmal länger dauern, aber es war ganz schlicht eine Entspannungsübung, es nahm den Druck raus, gleich etwas vorführen, etwas zeigen zu müssen. Und wenn alle Geschichten erzählt waren, konnte man anfangen.

Am 7. Mai 2023 waren auf der Bühne:

Martina Gedeck, Sven-Eric Bechtolf, Dr. Carsten Brosda, Gerhard Garbers, Burghart Klaußner, Christoph Bantzer, Ludwig von Otting, Hildegard Schmahl, Wolf-Dietrich Sprenger, Stefan Kurt, Armgard Seegers, Stephan Schad, Annette Paulmann, Jan Josef Liefers, Moritz Rinke, Cornelia Schirmer, begleitet von Siegfried Gerlich, Ulrich Waller

Mit freundlicher Unterstützung der Hapag-Lloyd Stiftung


Wir trauern um
George Meyer-Goll

WIR TRAUERN UM
GEORGE MEYER-GOLL

(1949-2023)

Nachruf

Das erste Mal begegnet sind wir uns in der Uni-Mensa in Tübingen – es muss das Jahr 1971 oder 1972 gewesen sein – bei einem Konzert der Nürnberger Rockgruppe „Ihre Kinder“, die Rockmusik mit der deutschen Sprache zu verbinden suchte. Zu der Zeit ein sehr gewagtes Experiment. Da muss der 22-jährige Georg Meyer, wie er sich damals noch nannte, vor mir auf der Bühne gestanden haben. Er spielte neben Querflöte auch Geige und sang auch noch. Ich kann mich an die Gruppe, aber nicht mehr an einzelne Mitglieder erinnern.

Viele Jahre später hat mir Udo gestanden, dass er damals richtig ein bisschen Angst hatte, dass die 1969 gegründete Band mit den deutschsprachigen Texten Erfolg haben könnte. Hatte sie nicht und so war der Weg frei für ihn.

George hat dann aufgehört mit der Musik und ist auf die Münchner Falckenbergschule gegangen. 1977 hat ihn dann gleich Claus Peymann engagiert für die Schlussphase seiner Stuttgarter Intendanz und ihn anschließend mitgenommen nach Bochum, wo George sich zu einem fleißigen Ensemblespieler entwickelte.

Als das Fernsehen auf ihn aufmerksam wurde, trennten sich ihre Wege. Und in diesem anderen Medium machte er ebenso schnell Karriere. Überregional bekannt – und da habe ich ihn zum ersten Mal bewusst gesehen – wurde er in der Serie „Schwarz Rot Gold“ als Zollfahnder Max Doellke, an der Seite von Uwe Friedrichsen, die im Hamburger Hafen dauernd irgendwas Verbotenes aufdeckten. George, immer in einer engen schwarzen Lederhose, war das Enfant terrible der Fahndungstruppe und machte meist irgendwas falsch oder am Rande der Legalität, was Friedrichsen dann wieder in Ordnung bringen musste.

Daneben spielte Meyer-Goll weiter Theater in Köln, am Residenztheater in München, in Basel, Bonn, Frankfurt und in Düsseldorf, wo sich er Anfang der 90er Jahre in eine junge Bühnenbildnerin verliebte, Annelie Büchner, die dann seine Lebensgefährtin und 2013 seine Frau werden sollte.
Seine wichtigen Regisseure in der Zeit hießen Peter Löscher, Fred Berndt, Dimiter Gottscheff, Peter Eschberg, Hansjörg Utzerath und Karin Beier.

2006 kam George dann mit Franz Wittenbrink ans St. Pauli Theater, wo er in der Produktion Lust“ mit seiner glockenhellen Stimme als abgewrackter Penner in den Tiefen eines Strip-Lokal überlebte. Die Premiere, der Einstieg in Wittenbrinks Kiez-Trilogie war ein großer Erfolg. Bis nach drei Tagen plötzlich zwei merkwürdige Gestalten im Backstage-Bereich auftauchten und sich erkundigten, ob es wirklich nur die zwei Abgangsmöglichkeiten von der Bühne gäbe. Sie wiesen sie sich dann als Beamte der David-Wache aus und fragten noch, wann denn die Vorstellung zu Ende sei. Sie hätten mit Herrn Meyer-Goll etwas zu klären.

Nach dem Applaus begleiteten sie George in die Garderobe, ließen ihn sich noch umziehen und nahmen ihn mit auf die benachbarte Wache. Wie sich dann herausstellte, wollte ein Gerichtsvollzieher just an diesem Abend bei Meyer-Goll etwas vollstrecken lassen. Thomas Collien organisierte dann am nächsten Tag einen guten Anwalt, der Licht in das Dunkel brachte und George konnte am Abend wieder auftreten.

Nach diesem fulminanten Einstieg wurde er einer der Protagonisten vieler Wittenbrink-Abende wie „Ritze“ oder „Ricky“, immer obskure Figuren, oft am Rande der Existenz, aber meist philosophisch angehaucht, und da war die Rock- und Soul-Erfahrung, die Meyer-Goll aus seiner Musiker-Zeit mitbrachte, wieder zu hören. Auch in „Willkommen – ein deutscher Abend“, der legendären „Nacht-Tankstelle“ oder den Musicals „Linie S1“ und „Hamburg Royal“ konnte er seine Doppelbegabung als Sänger und Schauspieler ausleben.

Er war ein Schauspieler, der im Zweifelsfall seine Figuren kräftig behauptete, wobei ihm sein leicht fränkischer Tonfall sicher zu Hilfe kam und daneben auch ein begnadeter Komiker. Unvergessen seine Slapstick-Nummer, als er in „Arsen“ versuchte zusammen mit Christian Redl eine Leiche zu verstecken und dabei selbst in der dafür vorgesehenen Truhe landete.

Auf den Proben war das manchmal nicht ganz einfach, weil George sehr oft ein genaues Bild hatte, wie er was spielen wollte und auch, was der Kollege zu tun hatte, damit er das so, wie er dachte, spielen konnte. Das führte dann und wann zu längeren Disputen. Aber von einer besseren Idee ließ er sich immer überzeugen. Und schlechte Laune kannte man bei ihm sowieso nicht. Und wenn etwas gar nicht lösbar schien, fing er kurzerhand an, mit seinen handwerklichen Fähigkeiten, ein Requisit oder eine beschädigte Probentür zu reparieren.

Er spielte an der Seite von Burghart Klaußner in Wilfried Minks` „Tod eines Handlungsreisenden“, war hinreißend komisch in fünf Figuren in Pohls „Wartesaal Deutschland“ und gehörte zum Allstar-Team von „Arsen und Spitzenhäubchen“, mit Angela Winkler und Eva Mattes, als Arzt des Monsters Christian Redl, dem er dauernd ein neues Gesicht machen sollte. Bis zum Jahr 2020, also elf Jahre stand dieses einmalige Ensemble, zu dem auch noch Gerhard Garbers und Uwe Bohm gehörten, zusammen auf der Bühne.

Ende der 80er Jahre hatte er sich in Umbrien, gegenüber von Assisi ein eher unscheinbares Haus aus den 5oer Jahren gekauft, das er als gelernter Maurer zusammen mit Annelie Büchner in einen wunderbaren Ort der Ruhe umbaute, in dem man – dank der Kochkünste seiner Frau – auch vorzüglich speisen konnte. Diese 2. Heimat war ihm, der inzwischen auch Experte für Olivenöl geworden war, über all die Jahre wichtig und er konnte es gar nicht abwarten, im Frühjahr dorthin abzuhauen.

Und so war er auch sofort dabei bei zwei italienisch-deutschen Produktionen des Theaters in der benachbarten Toskana: „Albicocche rosse – Blutige Aprikosen“ als deutscher Besatzungsoffizier, der in einem Dorf italienische Zwangsarbeiter rekrutiert und in „La grande gelata – Der große Frost“ als aufgebrachter deutscher Vater, der sich darüber erregt, dass seine Tochter mit einem Italiener „geht“.

Auch hier war es so, dass es immer ein Glück war, ihn bei einer Produktion dabei zu haben. Er hatte einfach einen guten Instinkt und einen unbestechlichen Blick auf die Kollegen.

Vor zehn Tagen wollte er wieder aufbrechen nach Italien, als ihn sein Herz bei einer Routinekontrolle in Berlin umwarf. Dass es nicht mehr so stark war, wusste er und hat über die Anzahl seiner Bypässe oft Witze gemacht. Und auch einen schweren Sturz vor zwei Jahren auf einer Eisplatte mit einem komplizierten Bruch hat er weggesteckt und anschließend bei „Cabaret“ wieder als Herr Schulz auf der Bühne getanzt.

Diesmal hat ihm sein Körper das, trotz aller Anstrengungen nicht mehr gestattet und er – der mit der Religion nichts am Hut hatte – konnte am Tag der Auferstehung selbst nicht mehr aufstehen. So eine Pointe konnte nur von ihm sein.
Tschüss George, wir werden Dich vermissen.

Unsere Gedanken sind bei Annelie und seinen beiden Kindern.

Ulrich Waller

Termin

15. Mai 2023


Nebenan – v.l.n.r. Stephan Grossmann, Oliver Mommsen _Abdruck bei Nennung des Fotografen honorarfrei © Jim Rakete

Nebenan

Nebenan

Der neue Theaterkrimi von Daniel Kehlmann

Info

Ein bekannter Filmschauspieler, dessen Karriere eigentlich nicht zu bremsen ist und dem auch privat alles zu gelingen scheint, trifft kurz vor einem wichtigen Casting in London, das seine internationale Karriere beschleunigen soll, unten in der Eckkneipe in dem Haus, in dem er ein Loft gekauft hat, auf einen ihm unbekannten Nachbarn. Der fängt an, ihn mit immer neuen Details aus seinem Privatleben zu provozieren. Woher weiß er das alles? Das kann er nicht alles wissen, nur weil er auf der anderen Seite des Innenhofes lebt.
Er entpuppt sich als Mitarbeiter eines Kreditkartenunternehmens, der sich aus den Kontobewegungen seiner Kunden ein exaktes Bild von deren Leben machen kann. Immer wenn der Schauspieler zum Taxi will, enthüllt er ein neues Detail: über die Untreue der Ehefrau, über ganz private Internet-Surfereien, über neue Filmprojekte, die zu scheitern drohen. Und auch zu den gespielten Filmrollen des Schauspielers hat der Nachbar eine ganz dezidierte Meinung.
Der sieht plötzlich sein ganzes Leben vor sich. Und langsam begreift er, dass sich um einen ausgeklügelten Racheplan von jemand handelt, der sich als Gentrifizierungsopfer und Wendeverlierer sieht. Und er scheint zu funktionieren und fängt an, das Leben des vermeintlichen Gewinners völlig durcheinanderzubringen.

Daniel Kehlmann gelingt damit nach „Heilig Abend“, das Dezember 2023 wieder auf dem Spielplan steht, erneut ein richtiger und in dem Aufeinandertreffen dieser zwei eigentlich nicht kompatiblen Welten auch sehr komischer Theaterkrimi mit starken Dialogen und einem überraschenden Plot.

Mit Oliver Mommsen und Stephan Grossmann stehen zwei der gefeierten Protagonisten der Aufführung von „Das perfekte Geheimnis“ wieder zusammen auf der Bühne. Das verspricht nicht nur Spannung, sondern auch eine Menge Spaß.

Mit

Anna Caterina Fadda, Johanna Christine Gehlen/Isabell Giebeler/Anne Weber, Stephan Grossmann, Torsten Hammann, Oliver Mommsen, Nadja Petri, Martin Wolf/Holger Dexne

Regie: Ulrich Waller | Bühne: Raimund Bauer | Kostüme: Ilse Welter

Deutsche Erstaufführung

13. März 2023

Dauer

ca. 90 Minuten, keine Pause

zum Spielplan

Gefördert von

Unschlagbar gut: Am St. Pauli Theater bilden die TV-Stars Stephan Grossmann und Oliver Mommsen ein wahres Dream-Team. Als unscheinbarer Bruno und Strahlemann-Schauspieler Oliver prallen sie in „Nebenan“ aufeinander. Autor Daniel Kehlmann verdichtet hier ein Stück Zeitgeschichte – die deutsche Wiedervereinigung – zum packenden Machtkampf zweier Männer, die unterschiedlicher nicht sein können. Es geht um Ossis, Wessis, verletzte Gefühle und Lebenslügen. Regisseur Ulrich Waller bringt eine faszinierend dichte Inszenierung auf die Bühne, mit zwei Hauptdarstellern, die vielschichtig und stimmig gestaltete Charaktere zeigen. Am Ende großer Premierenjubel fürs gesamte Ensemble, darunter die rotzige Kneipenwirtin (Nadja Petri) und Stammgast Micha (Torsten Hammann). Ihnen zuzuschauen: Ein hochspannendes Vergnügen!

Hamburger Morgenpost

Oliver, gespielt von Oliver Mommsen, der Mann auf der vermeintlichen Sonnenseite und Stephan Grossmann, der sich als Wendeverlierer sieht, beide spielen ganz wunderbar. Eine Art Ost-West-Abrechnung, mit nie zu Ende ausgeräumten Missverständnissen, Scheinheiligkeit in Beziehungen, der gläserne Mensch. All das sind Themen an diesem Abend. Ganz nebenbei wird auch noch das Image des Schauspielers demontiert. Tragisch und komisch zugleich. Und voller Unterhaltung.

NDR Kulturjournal 90,3

Aber anders als am Burgtheater in Wien, dessen Direktor Martin Kusej die Uraufführung spektakulär versemmelt hat, funktioniert das Stück jetzt, es wirkt wie es wirken soll: deutsch und giftig. Und damit ist es gerettet – vom tollen Ensemble am kleinen Reeperbahn-Theater; in einer Inszenierung, die um viele Klassen besser ist als die Uraufführung.

Michael Laages, Kritiker für Deutschlandradio, Nachtkritik, Die Deutsche Bühne.

Mit Oliver Mommsen und Stephan Grossmann sind die Protagonisten in Kehlmanns Theaterkrimi idealtypisch besetzt. Bei diesem etwas anderen Kneipen-Quiz Grossmann als Wende- und Gentrifizierungs-Verlierer zuzusehen ist nicht nur komisch, sondern bewegend und hochspannend. Und ebenso Spaß macht es, den smarten Oliver dank des ausgetüftelten Racheplans seines Widersachers mehr und mehr leiden zu sehen. Szenenbeifall nicht nur für diese beiden Verlierertypen, sondern minutenlanger Applaus am Ende für das ganze siebenköpfige Ensemble.

Hamburger Abendblatt

Es gibt einen wunderbaren psychologischen Film- Krimi „Nebenan“ mit Daniel Brühl. Wer die Geschichte um den Wendeverlierer Bruno mit voller Wucht erleben will, so dass sie richtig unter die Haut geht, legt aber nicht die DVD ein, sondern geht ins St. Pauli Theater, wo das ungleiche Paar Stephan Grossmann als Bruno im Psychoduell mit Oliver Mommsen als Oliver, und ein großartiges Kneipenpersonal die deutsche Erstaufführung des Kehlmann-Krimis zu einem unvergesslichen Theaterereignis machen.
Regisseur Ulrich Waller hat im gruselig-schönen Dreh-Bühnenbild von Raimund Bauer die Szenen des Stücks nahezu filmisch voneinander getrennt. Was kann das eben Gesehene noch toppen, welche dunklen Seiten werden noch ans Licht kommen? Es wird zuverlässig in der nächsten Szene übertroffen bis  zum ebenfalls überraschenden Finale.

Die Welt

Oliver Mommsen und Stephan Grossmann sind die ideale Besetzung für das Stück. Die wechselnde Dynamik und das sich verschiebende Machtverhältnis zwischen den Figuren Bruno und Oliver gelingt ihnen perfekt. Ein spannendes Kammerspiel mit Western-Charakter.

NDR-Hamburg-Journal

Überzeugen kann das Stück auch mit seinen absurden Momenten, die nicht nur der Feder des Autors Daniel Kehlmann, sondern auch dem vertrauten Zusammenspiel von Oliver Mommsen und Stephan Grossmann zu verdanken sind. Sie verleihen „Nebenan“ eine Leichtigkeit, die bei all der Tiefe auch einen kurzweiligen Theaterabend verspricht.

Tag24


Der kleine Prinz

Der kleine Prinz

Nach Antoine de Saint-Exupéry
In einer Fassung von Felix Bachmann und Cornelius Henne

Stückinfo

Mit viel Live-Musik!

Das diesjährige Weihnachtsmärchen wird eine Theaterfassung der legendären Erzählung des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry sein – ein Klassiker der Weltliteratur mit einer sehr poetischen Kritik an der Erwachsenwelt und der heutigen Konsumgesellschaft, in der nur Äußerlichkeiten zählen und zwischenmenschliche Werte in den Hintergrund getreten sind.

Auf der Suche nach einem Freund verlässt der kleine Prinz seine wunderschöne Blume und reist von Planet zu Planet. Dort begegnet er Gestalten, die nur mit sich selbst beschäftigt sind und dabei die wichtigen Dinge verdrängt haben.

Als er auf dem Planeten Erde landet, trifft er einen Fuchs, der ihm die Geheimnisse einer einmaligen Bindung zwischen zwei Wesen erklärt: „Du bist zeitlebens verantwortlich für das, was Du Dir vertraut gemacht hast.“ Und: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Schließlich findet der kleine Prinz mitten in der Wüste einen Menschen, der für ihn zum lang gesuchten Freund wird. Als es Zeit ist, kehrt er zu seiner Blume zurück, um ihr von seinen Abenteuern zu berichten.
Ein Plädoyer für Freundschaft und Menschlichkeit.

Felix Bachmann und sein Team, die sich auch schon für die letzten erfolgreichen Weihnachtsproduktionen, wie „Janosch – komm wir finden einen Schatz“ und „Das Dschungelbuch“ verantwortlich zeichnen, werden aus dem Stoff wieder ein Stück mit viel Musik für Jung und Alt machen.

Für Kinder ab 5 Jahren

Schauspieler und Kreativteam

Mit: Thorben Korn, Joannie Labelle/Felix Barg, Marina Lubrich, Peter Neutzling, Kim Rosner u.a.
Regie: Felix Bachmann | Bühne: Anna Kasten
Kostüme: Martina Müller | Musikalische Leitung/Komposition: Thorben Korn | Liedtexte: Anne X. Weber

Dauer

ca. 60 Minuten, ohne Pause – Änderungen vorbehalten!


IM SCHATTEN DER DIKTATUR

IM SCHATTEN DER DIKTATUR

Der Schauspieler René Deltgen
von Frank Feitler und Kristof van Boven

Info

Er ist der berühmteste Sohn der Stadt Esch, die 2022 Kulturhauptstadt Europas war, der Schauspieler René Deltgen. Er war 19, als er Luxemburg verließ, um in Köln Schauspiel zu studieren. Der „Escher Jong“ wurde schwindelerregend schnell von Publikum und Presse gefeiert. Als die Nazis die Macht übernahmen, stieg er auf in die erste deutsche Schauspielergarde und wurde ein Liebling von Joseph Goebbels. Bei seinen Landsleuten fiel er deswegen in Ungnade und empört über seine Unterschrift unter zwei Nazi-Manifeste, die die Luxemburger zum Anschluss an Deutschland bzw. zum Eintritt in die Hitler-Jugend aufforderten, verurteilten sie ihn nach dem Krieg als Kollaborateur und bürgerten ihn aus. In Deutschland konnte er seine Karriere völlig unbelastet fortsetzen.

Die beiden auch in Deutschland erfolgreichen Luxemburger Schauspieler André Jung (zuletzt im Kino zu sehen in „Wanda mein Wunder“ und in der Fernsehserie „Unbroken“) und Luc Feit (Babylon Berlin) versuchen, sich Deltgen anzunähern und sich ein Bild zu machen vom Leben eines Künstlers in der Diktatur.

Schauspieler und Kreativteam

Mit: André Jung, Luc Feit
Regie: Ulrich Waller
Ausstattung: Raimund Bauer

Produktion: Escher Theater

Ko-Produktion: Esch2022 – Capitale Européenne de la culture, Théâtre de la Ville de Luxembourg, St. Pauli Theater, Hamburg

Termin:

11. April 2024, Beginn: 19.30 Uhr

Preise:

17,90 € bis 47,90 €

Dauer der Vorstellung:

ca. 70 Minuten, keine Pause

Pressestimmen

„Westdeutsche Nachkriegskinder kennen Renè Deltgen als «Paul Temple»-Sprecher im Radio und als «Der Hexer» im Edgar-Wallace-Kino; die letzte Fernsehrolle war der Alm-Öhi in einer «Heidi»-Verfilmung. Deltgen, auf Helden spezialisiert, verstrickte sich tief in der Medien-Strategie der Nazis in Propagandafilmen der UFA und stand kurz vor Kriegsende noch auf der Liste von Hitlers Lieblingsschauspielern.
Der Staat Luxemburg entzieht ihm nach dem Krieg die Staatsbürgerschaft. Der Prozess um Deltgens Nazi-Verstrickung spielt eine große Rolle in der Inszenierung von Ulrich Waller; und beispielhaft naiv verteidigt sich der berühmte Schauspieler – er sei doch immer nur das gewesen, Schauspieler eben, und er habe doch immer nur Aufträge und Verträge erfüllt … kein Schuldbewusstsein, nirgends. Besonders übel nahm ihm das Heimatland, dass er unter jungen Leuten offiziell geworben hatte für die Nazis.
Autor Feitler hat einen Dialog für zwei Schauspieler geschrieben. Ein überdimensionaler Reisekoffer steht auf der Bühne – wird er aufgeklappt, erscheint darin ein feines Garderobenzimmer: Deltgens Room. Und je öfter der ältere in den Schminkspiegel schaut, desto mehr verwandelt er sich in das Objekt der Recherche: eben in das René-Deltgen-Ich. André Jung (auch ein Luxemburger) spielt diesen Deltgen – eindrucksvoll formt er dessen Profile, auch die Masken. Vor Gericht etwa versteinert er geradezu in verzweifelter Ahnungslosigkeit. Luc Feit ist derweil der ewige Angreifer – Mitschuld zu benennen ist immer leichter, als sie zu akzeptieren, sie zu tragen.
Aus Raimund Bauers Klappkoffer heraus (in den der alte Deltgen immer zurück flüchten kann) und mit viel dokumentarischem Film-Material, auf den Koffer projiziert, gelingt ein dichter kleiner Abend. Die Recherche um «En Escher Jong» erinnert an Kraft und Klarheit im Umgang mit Geschichte.“
Theater heute, Mai 22

„Der Luxemburger René Deltgen, der während der Hitlerzeit in Deutschland zu einem Star wurde, war zweierlei: ein Pionier in der Filmbranche – und ein Landesverräter. Oder nicht? Was bewegte den Mann, der laut eigener Aussage kein Faschist war und doch mit verschiedenen „Nazi-Bonzen“ verkehrte? In „En Escher Jong“ tasten sich Luc Feit und André Jung auf packende Weise an diese Fragen heran.
Wie hätte man selbst an Deltgens Stelle reagiert? Hätte man sich stärker gegen den Faschismus aufgelehnt? Wäre man nach dem Aufstieg Hitlers endgültig nach Luxemburg zurückgekehrt und hätte damit seiner Schauspielerexistenz einen Todesstoß versetzt.“
Luxemburger Tagblatt

„Dem hervorragenden André Jung kauft man die Rolle des Deltgen unbedingt ab. Mal selbstbewusst, mal naiv, mal genervt und dann wieder verloren und verzweifelt … Sagt er die Wahrheit oder sind es Ausreden? Ist es Naivität, Dummheit oder Lässigkeit? Und als Zuschauer erlebt man alle möglichen Emotionen, von Wut bis Mitleid, von Verachtung bis Widerwillen. Man fragt sich, wer bin ich, da zu urteilen?
Sehr ernste Themen, die für aktuelle Ereignisse relevant sind, werden von Jungs Partner Luc Feit ans Licht gebracht. Und so wird auch suggeriert, dass es heute viel einfacher ist, all diese Fragen zu stellen. Und das bleibt so, bis zum Schluss, weil vieles nicht klar ist, weil es auf vieles keine Antwort gibt. Und Deltgen selbst hat auch keine Antworten. Er schweigt. Das Stück zeigt, dass es oft nicht nur schwarz und weiß ist.“
Radio 107/Luxemburg

„Regisseur Waller führt seine beiden Darsteller spielerisch und scheinbar improvisatorisch an die Figur Deltgen heran. Eine feine Idee. Überzeugend umgesetzt. Auch dank der nostalgisch anmutenden Kulisse von Raimund Bauer läßt sich das Publikum gerne mitnehmen Deltgens Karrierestationen zu folgen. In der Textfassung von Frank Feitler und Kristof van Boven hinterfragen Andrè Jung und Luc Feit gekonnt Deltgens Wirken im Spannungsfeld von Kunst und Politik. Eine eindringliche Inszenierung, die am Ende gefeiert wurde.“
Hamburger Abendblatt


DANKE!

DANKE!

ZUSAMMEN! Benefiz für die Kinder der Ukraine
6. April 2022

DANKE

Liebes Publikum,

wir möchten uns gerne bei Ihnen für die überwältigende Spendenbereitschaft bedanken.

Bis heute sind 40.000 € eingegangen.

Hier können Sie weiterhin für die Kinder der Ukraine spenden:

Save the children e.V.

Spendenkonto SAVE THE CHILDREN
Bank für Sozialwirtschaft
IBAN: DE92100205000003292912
BIC: BFSWDE33BER

Stichwort: Zusammen

Alle Einnahmen werden an Save the children e.V. zur Unterstützung von in Not geratenen Kindern der Ukraine gespendet.

Mit herzlichen Grüßen

Ulrich Waller

Grußwort von Senator Dr. Carsten Brosda

anlässlich der Benefizveranstaltung am 6. April 2022

Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich freue mich, heute hier sein und hier sprechen zu können. In der Vorbereitung habe ich überlegt, wann ich selbst das erste Mal mit der ukrainischen Kultur in Verbindung gekommen bin. Dies muss in den 1990er-Jahren gewesen sein. Damals war ich Journalist und durfte ein Buch rezensieren, das „Picknick auf dem Eis“ heißt und von dem ukrainischen Schriftsteller Andrej Kurkow geschrieben wurde.

In diesem Buch geht es um eine wunderbare Geschichte, die in Kiew in der postsowjetischen Zeit spielt. Es geht um einen Schriftsteller, Viktor, der keinen Erfolg hat und der, warum auch immer, mit einem depressiven Pinguin namens Mischa in seiner Wohnung zusammenlebt. Viktor verfasst Nachrufe auf Menschen, die noch leben. Und diese sterben dann immer kurz nachdem er die Nachrufe abgegeben hat. Später wird der Pinguin krank und bekommt ein Spenderherz. Und selbst das ist immer noch nicht die komplexeste Sache, die in diesem Buch passiert.

In diesem Buch fällt ein Satz, der es in sich hat: „Besser nichts wissen, aber leben“. Mit diesem Satz versucht der Schriftsteller Viktor sich so durchzulavieren, weil er nicht verstehen will, warum eigentlich nach diesen Nachrufen das passiert, was passiert.

Aber dieses „Besser nichts wissen, aber leben“ ist kein guter Ratschlag. Das haben wir alle in den letzten Wochen drastisch erleben müssen. Nicht-Hinsehen und Nicht-Hinhören hilft nicht dabei zu leben. Das Entscheidende ist vielmehr das Wissen und die gemeinsame Suche danach, wie wir vernünftig zusammen leben können.

Andrej Kurkow ist heute Präsident des PEN in der Ukraine und plädiert vehement gegen die Gleichgültigkeit und gegen die Gefälligkeit und dafür genauer hinzusehen, um zu verstehen, was gerade in seinem Heimatland passiert.

Meine Damen und Herren,

der Krieg, der am 24. Februar durch Putin entfesselt worden ist, hat uns alle fassungslos gemacht. Und die Frage ist, warum das so ist, wo doch im Grunde schon lange absehbar war, dass dies passieren konnte. Aber offensichtlich haben unsere Vorstellungskraft und unsere Bereitschaft, sich so etwas vorstellen zu können, dass so etwas passieren könnte, nicht ausgereicht. Und darüber werden wir alle noch viel nachzudenken und auch zu sprechen haben.

Die Kultur hat relativ früh begonnen, dieser Fassungslosigkeit Form zu geben. Hier wurden Antworten auf die Frage, was wir tun können, um zu helfen und Solidarität zu zeigen, gefunden. Und diese Räume der Kultur brauchen wir, um miteinander verhandeln zu können, wie wir mit diesem Umstand, dass mitten in Europa ein Angriffskrieg stattfindet, umgehen können.

Die Bilder und die Szenarien, die wir jeden Tag in den Medien sehen, sind kaum auszuhalten. Es ist ein Krieg auf Menschen, aber auch auf die kulturelle Identität eines Landes. Diese systematische „Präzision“, mit der auch kulturelle Orte in der Ukraine vernichtet werden, zeigt, dass es Putins Russland auch darum geht, ganze Identifikationsorte einer Kultur zu treffen und zu zerstören. Das Theater in Mariupol mit mehreren hundert Toten, dies sich im Keller versteckt hatten, ist ein Fanal.

Was also, meine Damen und Herren, können wir jetzt tun? Aktuell wird häufig von Zeitenwenden gesprochen und ich glaube, das ist nicht zu hoch gegriffen. Aber diese Zeitenwende kann sich nicht darin erschöpfen, dass wir 100 Milliarden Euro für eine bessere Ausrüstung der Bundeswehr bereitstellen. Das ist notwendig, aber es wird nicht hinreichend sein. Es geht auch um Abende wie den heutigen. Denn hier geht es um die Selbstvergewisserung, was eigentlich den Kern unserer Kultur und den Kern unseres Zusammenlebens ausmacht.

Kurkow weist heute zurecht darauf hin, dass der Krieg, den Putin führt, wahrscheinlich ein Krieg ist, den er aus Angst vor einer freien und offenen Gesellschaft, in der Freiheit und Frieden die geteilten Werte sind, führt. Und gerade vor diesem Wissen geht es für uns darum, diese – unsere – Werte zu schützen und zu verteidigen, wissend, dass es möglich ist, offen, frei und friedlich miteinander zusammenleben zu können.

Abende wie der heute lassen uns das ganz unmittelbar spüren. Heute Abend geht es darum, Kindern in der Ukraine durch Spenden an das Hilfswerk „Save the Children“ zu helfen. Das ist ein wichtiger Baustein der Hilfe.

Vergangene Woche saß ich mit der ukrainischen Generalkonsulin zusammen und wir haben überlegt, wie es uns hier gelingen könnte, die ukrainische Kultur noch mehr in unser städtisches Bewusstsein zu bringen. Sie hat mir ein Projekt von Künstlerinnen und Künstlern gezeigt, die vor dem Krieg filmisch den Sound der großen Städte in der Ukraine aufgezeichnet und daraus mithilfe von künstlicher Intelligenz dann Plastiken gemacht haben. Und wer diese Filme über die voller Kultur berstenden ukrainischen Städte sieht, der bekommt ein Gefühl davon, was wir durch unser Nicht-so-genau-wissen-wollen und Nicht-so-genau-hinsehen-wollen verpasst haben. Wir überlegen gerade, wie wir das Projekt in Hamburg zeigen können.

Meine Damen und Herren,

kürzlich ist mir ein Buch von Joseph Roth in die Hand gefallen, der Anfang der 1920er-Jahren Reportagen über seine Reisen durch die Ukraine und Russland für die Neue Berliner Zeitung geschrieben hat. Er wies darauf hin, dass es Anfang der 20er-Jahre schon einmal eine ähnliche Situation gegeben hat. Die Ukraine war eine kurze Zeit selbstständig und wurde dann von der Sowjetunion überfallen und dann sogar annektiert. Roth schreibt von einer „Ukrainomanie“, die es damals gegeben hat. Für ein paar Monate war die ukrainische Kultur in aller Munde und auf einmal war sie dann wieder verschwunden. Und das, obwohl sie, wie Roth schreibt, eine eigenständige Kultur war, die mit der russischen Kultur nichts zu tun hatte. Vielmehr hat sie eine völlig eigenständige Tradition, die es auch heute wieder zu entdecken, zu schützen und zu verteidigen gilt.

Der große Leonard Cohen hat in dem Jahr, in dem ich geboren worden bin, gesungen „There is a war between the ones who say there is a war and the ones who say there isn‘t.” Es gibt einen Krieg zwischen denen, die sagen, es gibt einen Krieg und zwischen denen, die sagen, es gibt keinen Krieg. Und das passiert gerade. Es gibt jene, die behaupten, Putin führe keinen Krieg. Und diese Lügen sind kaum auszuhalten. Dann gibt es jene, die von den schlimmsten Menschheitsverbrechen sprechen, die wir gerade erleben. Wir müssen dafür sorgen, dass wir jene Lügen der Leugner zerreißen, dass wir trotzdem hoffen und uns Abende wie den heute geben, an denen wir auf die Kraft der Vernunft, der Freiheit und des Friedens und auch des Lachens und Beieinanderseins setzen können.

Ein paar Jahre später, 1992, hat Cohen gesungen: „There’s a crack in everything, that’s how the light gets in.“ Diesen Riss zu finden und zu vergrößern, die Mauer zum Einreißen zu bringen und das Licht hereinzulassen, ist die Aufgabe, vor der wir als Gesellschaft stehen. Und ganz oft ist der Riss das, was Künstlerinnen und Künstler mit unserer Gegenwart machen. Sie schaffen einen Moment neben der Wirklichkeit, der uns zeigt, wie es noch sein könnte.

Und ich hoffe, dass wir diese Momente heute Abend sehen und dass wir mit der Fantasie gewappnet, dass es anders sein kann, nach diesem Abend nach Hause gehen und dafür sorgen, dass es nicht nur anders sein kann, sondern auch wieder anders wird.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen einen schönen Abend. Sorgen wir dafür, dass dieser Wahnsinn endet.

Schönen Dank.

Mit dabei waren:

Reinhold Beckmann, Dr. Carsten Brosda, Anna Depenbusch, Matthias Deutschmann, Victoria Fleer, Peter Franke, Stefan Gwildis, Hannelore Hoger, Udo Lindenberg und Pascal Kravetz, Salut Salon, Trio Essence (aus dem Varieté im Hansa-Theater – Saison 2021/2022), Anneke Schwabe, Ensemble Time Bandits von der Stadtteilschule am Hafen, Anne Weber, Gustav Peter Wöhler.

Musikalische Begleitung: Alexander Hinz, Matthias Stötzel, Manuel Weber

Moderation: Alfons


gwildis liest und singt. borchert. pack das leben bei den haaren.

„Auslöffeln, aussaufen, auslecken, auskosten, ausquetschen will ich dieses herrliche heiße sinnlose tolle unverständliche Leben!“ Wolfgang Borchert

gwildis liest und singt. borchert. pack das leben bei den haaren.

Info

Mit Draußen vor der Tür wurde Wolfgang Borchert zum Kultautor. Millionen von Menschen weltweit sahen sein Theaterstück, das wie kein anderes die Grausamkeit des Krieges anprangert und den Menschen zur Verantwortung für sein Handeln aufruft. Borchert war ein Moralist und ein Warner, aber er war auch ein leidenschaftlicher, lebenslustiger junger Mann, der den Jazz, die Frauen, romantische Gedichte und die Bühne liebte.

„Er war achtzehn, als der Krieg ausbrach, vierundzwanzig, als der Krieg zu Ende war. Krieg und Kerker hatten seine Gesundheit zerstört, das übrige tat die Hungersnot der Nachkriegsjahre. Zwei Jahre blieben ihm zum Schreiben, und er schrieb in diesen zwei Jahren wie jemand, der im Wettlauf mit dem Tode schreibt. Borchert hatte keine Zeit, und er wusste es.“ Heinrich Böll

Am 20. Mai 1921 wäre Wolfgang Borchert, der in Hamburg zur Welt kam, hundert Jahre alt geworden. Grund genug für Stefan Gwildis, dem bewunderten Dichter ein besonderes Geburtstagsgeschenk zu machen: Mit neu vertonten Gedichten, einer Auswahl seiner Lieblingsgeschichten, Briefen, Szenen aus den Jugenddramen und bislang unveröffentlichten Dokumenten präsentiert er sein ganz persönliches „Best of Borchert“-Programm.

Beide Künstler verbindet neben ihrer großen Begeisterung für die Musik und für poetische Texte auch ihre große Liebe zu Hamburg: „Hamburg, das ist mehr als ein Haufen Steine“, schreibt Borchert; mit „Mond über Hamburg“ besingt Stefan Gwildis seine Lieblingsstadt.

Freuen Sie sich auf eine außergewöhnliche Wolfgang Borchert-Hommage mit Stefan Gwildis und seinen Musikern!

Hier zum Interview mit Stefan Gwildis auf Youtube

 

Kartenzum Spielplan

Mit:

Stefan Gwildis, Hagen Kuhr (Cello) und Tobias Neumann / Erek Siebel (Tasteninstrumente)
Dramaturgie: Dr. Sonja Valentin

Presse

„Stefan Gwildis hat diesen Sound, diese akrobatisch tanzende, rauhe, jazzige Stimme, mit der er sein Publikum ganz schnell kriegt.“ NDR 90,3 Kulturjournal

Termin

5. Januar 2026, 19.30 Uhr

Dauer

ca. 120 Minuten, keine Pause

Preise

33,90 € und 39,90 €

Schüler/innen, Studierende und Auszubildende: 50 % des Kartennettopreises


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CABARET unser Dauerbrenner, mit Tim Fischer an der Spitze des Ensembles, der im Mai 2023 wieder auf die Bühne des Hansa-Theatersaals kommen soll.

MONSIEUR CLAUDE UND SEINE TÖCHTER, die erfolgreiche Bühnenfassung der französischen Kino-Komödie mit Michael Prelle in der Titeltrolle.

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN, war über 11 Jahre lang eine never-ending Story, mit Eva Mattes und Angela Winkler als die mordsüchtigen Schwestern Brewster und Uwe Bohm als ihrem vermeintlichen Neffen.

NACHTTANKSTELLE, das Kultstück von Franz Wittenbrink, das als ultimatives Weihnachtsmärchen für Erwachsene.

EINE STUNDE RUHE, ein Stück wie ein Wirbelwind, nach dem man sich wirklich nach einem Lock-down sehnt mit Herbert Knaup, Johanna Christine Gehlen und Leslie Malton.

HEILIG ABEND, von Daniel Kehlmann, eine Liebesgeschichte in Zeiten des Terrors mit Barbara Auer und Johann von Bülow war zwei Spielzeiten lang ein großer Erfolg Anfang des Jahres.

ENDSTATION SEHNSUCHT, das Kultstück von Tennessee Williams mit Ben Becker als Stanley Kowalski.

THE KINGS SPEECH, zeigt dass England mit einem vermeintlich schwachen, aber dann starken König seine Probleme einmal ganz anders lösen konnte als heute mit dem europafeindlichen Irrwisch Boris Johnson.

TOD EINES HANDLUNGSREISENDEN, das Stück zur Zeit, in der Lebens- und Existenzängste wie lange nicht unser Dasein bestimmen. Mit Burghart Klaußner in der Titelrolle, in einer berührenden Inszenierung des unvergessenen Regisseurs Wilfried Minks.

SONNY BOYS, der Klassiker für Komiker-Paare. Meisterhaft gespielt von Gerhard Garbers und Christian Redl.

SECHS TANZSTUNDEN IN SECHS WOCHEN, eine kleine Erinnerung an die wunderbare Schauspielerin Monica Bleibtreu, die zusammen mit ihrem kongenialen Partner Gustav Peter Wöhler ein für diese Tage perfektes Hometraining-Programm präsentiert, inszeniert von dem ebenfalls unvergessenen Regisseur Horst Königstein.

DER LORD VON BARMBECK, noch eine Kiezgeschichte über den berühmten Einbrecherkönig von Hamburg, mit Ulrich Tukur als Lord und Gerhard Garbers als seinem Gegenspieler.

Ausführliche Informationen zu diesen und weiteren Produktionen erhalten Sie in unserem Archiv.


LATE NIGHT POETRY SLAM

LATE NIGHT POETRY SLAM

Eine Veranstaltung vom Kampf der Künste in Zusammenarbeit mit dem St. Pauli Theater

Auch im St. Pauli Theater finden zum Schutz Ihrer Gesundheit selbstverständlich alle Vorstellungen unter Beachtung der vorgeschriebenen Schutz-und Hygienemaßnahmen zur Bekämpfung des Corona-Virus statt.

Weitere Informationen finden Sie hier

Die Vorstellung vom 16.5.2020 wurde auf den 28.12.2020 um 22.30 Uhr verlegt.

Selbstverständlich behalten Ihre Karten ihre Gültigkeit und Sie müssen nichts weiter tun, als diese bis zum genannten Vorstellungstermin aufzubewahren.

 

Info

Bühnenliteratur trifft zu später Stunde auf eines der traditionsreichsten Häuser Deutschlands: Poetry Slam goes Late Night im St. Pauli Theater!

Ein Poetry Slam ist ein Live-Dichterwettstreit, weit ab von einer klassischen Wasserglaslesung, denn die Poet*innen verausgaben sich auf der Bühne, es wird geschrien und performed, der Text ist ein Gefühl und die Slammer*innen leben ihn. Nur das Textblatt und die Stimme sind erlaubt, keine Requisiten und es gilt ein strenges Zeitlimit.

Beim Late Night Poetry Slam bringt Kampf der Künste einige der besten deutschsprachigen Poet*innen zu uns ins St. Pauli Theater. Hier auf der Reeperbahn wird mit Worten gekämpft bis jeder Hip Hop Club auf der Meile neidisch wird. Reeperbahn trifft auf Hochglanz-Poesie und bissige Pointen. Lyrik, Spoken Word, Comedy, lustige Poeme und ernste Kurzgeschichten treffen aufs älteste Privattheater Hamburgs. Und im Finale wird dann das Publikum entscheiden: Wer erreicht den Titel des St. Pauli Slam-Champion*nesse?

Perfekt für Nachtschwärmer und alle, die nach 22 Uhr noch raus dürfen. Oder Mutti kommt mit.

Termin

16. Mai -> verlegt auf den 28. Dezember
Beginn: 22.30 Uhr

 

Preise

19,90 € und 24,90 €

Dauer

ca. 120 Minuten, keine Pause

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