Eine Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens
Eine Weihnachtsgeschichte nach Charles Dickens
in einer Fassung von Cornelius Henne und Felix Bachmann mit Musik von Florian Miro
Stückinfo
Mit viel Live-Musik!
„Fröhliche Weihnachten? – Pah, Humbug, Blödsinn!“ Für Ebenezer Scrooge sind menschliche Gefühle und Warmherzigkeit die reinste Zeitverschwendung. Er hat nur Interesse an seinen Geschäften und dem angehäuften Reichtum, ist dazu noch ein ausgesprochen unfreundlicher Zeitgenosse. Ein Fall für die drei Weihnachtsgeister: An Heiligabend nehmen sie Scrooge mit auf eine Zeitreise von der Vergangenheit bis in die Zukunft. Sie führen ihn zurück in seine Kindheit und Jugend – was war er doch damals schon für ein Griesgram. Sie zeigen ihm, wie fröhlich die Menschen in seiner Umgebung Weihnachten feiern und ihre Sorgen einmal vergessen können und blicken mit ihm in seine Zukunft, die traurig und trostlos sein wird, wenn er weiter so raffgierig und unbarmherzig dahinlebt. Es wäre doch gelacht, wenn die Geister es nicht schafften, das kalte Herz des alten Geizkragens mit dieser Reise zu erwärmen. Wird aus Ebenezer Scrooge also ein anderer Mensch und wird er am Ende doch ein fröhliches Weihnachten feiern?
Seit vielen Jahren verantworten Felix Bachmann und sein Team die Weihnachtsstücke im St Pauli Theater. Nach u.a. „Das Dschungelbuch“, „Robin Hood“ und zuletzt „Peter Pan“ steht nun mit Dickens „Eine Weihnachtsgeschichte“ ein weiterer Klassiker der Weltliteratur auf dem Spielplan – gar nicht düster, sondern mit viel Witz, farbenfrohen Bildern und jeder Menge Livemusik.
Für Kinder ab 5 Jahre!
Schauspieler und Kreativteam
Mit: Julika Frieß, Benjamin Leibbrand, Ilka Mahrholz, Florian Miro, Peter Neutzling, Nabil Pöhls
Regie: Felix Bachmann | Bühne: Anna Myga Kasten | Kostüme: Martina Müller | Musikalische Leitung: Florian Miro |
Choreographie: Alice Hanimyan | Bombing: Work One
Ein Stück Großstadtrevier
Ein Stück Großstadtrevier
von Saskia Fischer
Das Großstadtrevier ist eine Kultserie unter den deutschen Fernsehserien. 1984 von der Legende unter den Krimi-Regisseuren, Jürgen Roland, erfunden und seitdem von Studio Hamburg produziert, erzählt sie seit 538 Episoden in nunmehr 39 Staffeln von kleinen Fischen und großen Haien, vom Alltag einer Revierwache auf St. Pauli. Die Davidwache, direkt neben dem Theater, war dabei immer ihr heimliches Vorbild.
Jetzt kommen die aktuelle Kommissariatsleiterin Frau Küppers und ihr Team auf die Bühne des St. Pauli Theaters, aber nicht, um einfach nur eine weitere Episode aus dem „Großstadtrevier“ zu erzählen: Frühmorgens irgendwo in Hamburg. Das Serien-Ensemble trifft sich vor Drehbeginn zum Fototermin. Doch die Tür des Maskenmobils klemmt – und plötzlich sind alle eingeschlossen. Während draußen ein hartnäckiger Fan „Jans Rückkehr“ fordert – und damit noch einmal an das berühmteste Ensemblemitglied erinnert – mit der Drohung, sonst gebe es keinen Kuchen und auch kein Entkommen, beginnt drinnen ein absurder, komischer und melancholischer Reigen über frühere Kollegen, alte Helden, über Serienmechanik, Drehalltag, Quotendruck, Textangst, Fans, Freundschaft – und das große Drama hinter dem kleinen Fernsehbild.
Saskia Fischer (Frau Küppers) hat eine Vorlage geschrieben, die gekonnt zwischen Comedy, Kammerspiel und Krimi changiert, mit einem Schuss Meuterei. Und dabei beiläufig an berühmte Vorbilder erinnert, etwa an den Polizisten Seargent O’Hara in „Arsen und Spitzenhäubchen“, der entlassen wird, weil er auf der Wache Stücke schreibt, statt auf Streife zu gehen. Oder noch viel näher dran: Der „Udel“ Julius Schölermann von der Davidwache, der dort u.a. das Volksstück „Thetje mit de Utsichten“ verfasste, das auf der Bühne des St. Pauli Theaters ein Hit wurde. In dieser Tradition nun Saskia Fischer, die ja gar keine „echte“ Polizistin ist. Auf den Proben hat das Ensemble, das sich auf der Bühne selbst spielt und die eigene Person am besten kennt, den Text dann vervollständigt. Und so kommt das Publikum in den Genuss, seine vertrauten Heldinnen und Helden live, einmal völlig anders, nämlich ganz persönlich und damit von einer ganz neuen Seite zu sehen.
Als besonderen Clou hat das Ensemble an ausgewählten Terminen ganz unterschiedliche Hamburger Musikerinnen und Musiker eingeladen, die am Ende des Abends eine ganz eigene Version des berühmten Truck Stop-Hits über das „Großstadtrevier“ zu präsentieren.
Mit: Patrick Abozen, Saskia Fischer, Enrique Fiß, Farina Flebbe, Sven Fricke, Maria Ketikidou und der Stimme von Nicole Heesters
Text: Saskia Fischer | Regie: Guntbert Warns | Co-Regie: Ulrich Waller | Bühne: Manfred Gruber | Kostüme: Ariane Warns
Neue Termine
22. bis 25. Januar 2026
Beginn: jew. 19.30 Uhr, sonntags um 18 Uhr
24. Januar 2026 – Doppelvorstellung
Beginn: 15.30 Uhr und 19.30 Uhr
Preise
Dienstag bis Donnerstag und Sonntag: 19 € bis 54 €
Freitag und Samstag: 24 € bis 64 €
Dauer
ca. 2 Stunden, inkl. Pause
Pressestimmen
„Saskia Fischer (Frau Küppers) entwirft ein Kammerspiel, in dem die Schauspielerinnen und Schauspieler über die fast 40-jährige Geschichte der Serie räsonieren und sich dabei selbst darstellen. Oder jedenfalls: eine ungemein selbstironische, angespitzte, überdrehte Version ihrer selbst. Und den sechs Schauspielerinnen und Schauspielern gelingt es in der Doppel-Regie von Guntbert Warns und Ulrich Waller, die Harmlosigkeit des öffentlich-rechtlichen Vorabendprogramms gründlich durch den Kakao zu ziehen, ohne die Zuneigung zu dieser Serie und ihren jeweiligen Rollen je zu verraten.“
Hamburger Abendblatt
„Ein lustiger Abend im St. Pauli Theater.“
NDR HH-Journal
Pressestimmen
„Wie schrumpft man eine Kult-Fernsehserie, die seit 40 Jahren Quotenkönigin ist, auf die Bretterbühne des vielleicht urigsten Theaters auf dem Kiez? Regisseur Guntbert Warns liefert Antworten. Er lässt die Stars der Serie sich selbst spielen – wie sie am Morgen eines Fototermins in ihren Wohnwagen für ihre Maske klettern. Da wird mit Tempo gespielt, als ob die Originalcrew der Serie mal Urlaub vom ernsten Gewerbe der Verbrecherjagd nimmt. Das hat Charme! Der Applaus ist groß.“
NDR 90,3
„In dieser Backstage-Comedy fallen alle aus dem PK 14 aus ihren Rollen. Ein selbstironischer, schräger und nostalgischer Abend.“
Hamburger Morgenpost
„Für ihre Leistung erhielten die TV-Polizisten großen Applaus und Standing-Ovations.“
Tag24
Hagen Rether
Hagen Rether
LIEBE
Info
In aller Ausführlichkeit verknüpft Rether Aktuelles mit Vergessenem, Nahes mit Fernem, stellt infrage, bestreitet, zweifelt. An zentralen Glaubenssätzen westlicher „Zivilisation“ rüttelt er gründlich, sogenannte Sachzwänge gibt er als kollektive Fiktionen dem Gelächter preis. Mit überraschenden Vergleichen verführt er das Publikum zum Perspektivwechsel – zu einem anderen Blick auf die Welt, in die Zukunft, in den Spiegel, auch unbequemer Wahrheit ins Auge. Und er ruft dazu auf, dass wir uns von unserer vielfach instrumentalisierten Angst und Wut befreien.
Rethers LIEBE ist tragisch, komisch, schmerzhaft, ansteckend: Das ständig mutierende Programm mit dem immer gleichen Titel verursacht nachhaltige Unzufriedenheit mit einfachen Erklärungen und stiftet zum Selberdenken und -handeln an. Bis zu dreieinhalb Stunden plädiert der Kabarettist leidenschaftlich für Aufklärung und Mitgefühl, gegen Doppelmoral und konsumselige Wurstigkeit: Wandel ist möglich – wenn wir wollen.
Veranstaltungsort
Laeiszhalle Hamburg
Termin
27. Februar 2026
Beginn: 19.30 Uhr
Preis
29,90 € bis 49,90 €, zzgl. Gebühren
Presse
Süddeutsche Zeitung: „Sprachlich so geschliffen und knallhart wie kein anderer wehrt sich da ein von der Welt enttäuschter Intellektueller, betreibt eine verletzte Seele Aufklärung in ihrer furiosesten Form, mit allem, was das Arsenal an Ironie, Sarkasmus und Zynismus hergibt. Nach wie vor einzigartig.“
Ein Abend mit Hagen Rether ist tatsächlich weniger Kabarett, sondern großes Welttheater.
(Süddeutsche Zeitung)
Urban Priol
Urban Priol
Tilt! Der Jahresrückblick
Lustvoll seziert Urban Priol die gesellschaftspolitischen Ereignisse des vergangenen Jahres, stellt wahnwitzige Verknüpfungen her und deckt verblüffende Hintergründe auf. Da werden die Winkelzüge der Mächtigen und Reichen entlarvt und so manch doppelzüngige Scheinheiligkeit aufgedeckt – kaum ein relevantes Thema des vergangenen Jahres bleibt unberührt. Unterstrichen werden die rasanten sprachgewaltigen Ausführungen durch sein ausgeprägtes schauspielerisches und parodistisches Können, denn seit seiner Studienzeit frönt Urban Priol der Lust am Theaterspiel (der sorgfältig eingerichtete Ordner mit dem Arbeitstitel „Magisterarbeit“ hingegen blieb bis auf ein Register zeitlebens leer).
Die Ansprüche ans Publikum sind bei diesem Programm nicht gering: auch wenn er sich den einen oder anderen Kalauer erlaubt („Ich spiele nicht fürs Föjetong!“), schadet es nicht, politisch auf dem Laufenden zu sein, um sich die oftmals subtilen Anspielungen des Spötters nicht entgehen zu lassen. Aber auch der Kabarettist selbst, der vor grandiosen Einfällen und Pointen fast übersprudelt und auch zu aktuellen Themen stets etwas zu sagen hat, steht vor einer gewaltigen Aufgabe: So sieht sich der agile Wirbelwind in einem steten Wettlauf mit der Zeit, die ihm mit einem einzigen Abend doch arg eng bemessen vorkommt. Ein Jahr in einem Abend, ja, zefix!
Priols 2025 – irre, witzig, gnadenlos. Und so verlassen die Zuschauer bestens unterhalten nach zweieinhalb Stunden sein Programm mit dem Gefühl, die Zeit sei so vergangen, wie das verblichene Jahr – viel zu schnell. Auf ein Neues!
Veranstaltungsort
Laeiszhalle Hamburg
Termin
29. Januar 2026
Beginn: 19.30 Uhr
Preis
24,90 € bis 49,90 € zzgl. Gebühren
KDK Stand-Up
KDK Stand-Up
Eine Veranstaltung vom Kampf der Künste in Zusammenarbeit mit dem St. Pauli Theater
Stand-Up Comedy boomt und wir feiern das. Eine furchtlose Bande junger Comedians erobert Livebühnen und Internet – und wir haben die brisantesten für Euch eingeladen zum KDK Stand-Up. Genießt virtuose Humorkünstler/innen auf großer Bühne, bevor sie vielleicht bald nur noch ganz große Bühnen spielen. Freut Euch auf bizarre Blickwinkel auf unsere ganz normale, völlig irre Welt. Bitterschöne Pointen über das kleine Glück, das große Elend und die unendliche Unzulänglichkeit. Oder einfach nur herrlich ehrliche Stimmen, die man gehört haben sollte.
Anders gesagt: Endlich eine Abendveranstaltung, bei der man auch mit seinen unlustigsten Freund/innen richtig was zu lachen hat. Und natürlich ist Comedy immer Ansichtssache, aber beim KDK Stand-Up warten ein paar wirklich sehenswerte Ansichten auf Euch. Ihr werdet schon sehen.
Line-Up
Filiz Tasdan
Lennart Hamann
Rasmus Syman
Alex Stoldt
Moderation: Hinnerk Köhn
Termin
27. Dezember 2025
Beginn: 22.30 Uhr
Preise
21,90 € und 26,90 €
Angela Winkler
Angela Winkler
Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre…
„Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre…“ Dieses berühmte Lied von Friedrich Hollaender und Robert Liebmann ist der Titel und das Motto des lang erwarteten, neuen Liederabends von Angela Winkler mit Liedern und Chansons von u.a. Bert Brecht, Hildegard Knef, Marlene Dietrich, Barbara, Joan Baez, Willi Schmid, Richard Heymann, Franz Schubert u.a.. Kurz nach ihrem fast unglaublichen 80. Geburtstag möchte sie das Publikum mitnehmen in die Welt ihrer Lieblingslieder. Lieder, die sie ihr Leben lang begleitet haben. Und so spannt sich der Bogen von Schuberts „Lindenbaum“, über Dietrichs „Und wenn er wiederkommt“ und Brechts „Marie A.“ bis zu „Sag mir, wo die Blumen sind“, mit dem Angela Winkler als junges Mädchen einmal einen Joan Baez-Wettbewerb gewonnen hat. Matthias Stötzel hat die Arrangements geschrieben und begleitet sie am Flügel, zusammen mit der Geigerin Rebecca Borchert.
Nach der Voraufführung im Kieler Schauspielhaus schrieb Ruth Bender in den Kieler Nachrichten:
„Ich weiß nicht, zu wem ich gehöre`, das hat meine Mutter immer wieder gesungen, auch als die Finger krumm und die Hände rheumatisch wurden“, bringt Angela Winkler ihre Mutter ins Spiel. Und singt weiter: „Auch um den Vater zu ärgern: Ich glaub, ich gehöre nur mir ganz allein.“ Schelmisch fragend klingt das Fazit des Songs bei ihr, mit diesem kleinen, aber unüberhörbaren Aufbegehren in der Stimme. Sowieso mag sie die aufmüpfigen Lieder. So wie das übermütig voranpreschende Volkslied von den Mädchen mit ihren lockenden Röcken. Das Sehnsuchtschanson von Barbara, die fragend fordert: „Sag, wann bist du bei mir?“ „Das hat so’n Trotz, der mir gefällt“, sagt Angela Winkler und lässt im Mädchenhaften den Kobold aufblitzen.
Alles wirkt leicht bei ihr, auch das Schwere. Auch das vorwitzig walzernde „Daisy“ passt dazu mit seiner Liebesfrage. „Das musste ich in jeder Produktion von Bob Wilson singen“, erzählt sie, „seine Mutter hat es ihm vorgesungen.“ So erfährt man auch einiges über die Macht der Kindheitslieder und wie sie sich durch die Generationen weitertragen an diesem Abend zwischen Singen und Erinnern, Chanson und Volkslied. Matthias Stötzel ist der Mann am Klavier, der dazu den eleganten Salonton trifft, und mit Geigerin Rebecca Borchert die melancholisch flirrende Unterlage für Winklers lichten, zuweilen schön angeschrammten Gesang schafft.
Es ist ein fröhlich-sentimentaler Erinnerungsabend, an dem die Schauspielerin eintaucht in Leben und Lieder, ganz bei sich und doch ihrem Publikum, das sich mit stehendem Applaus bedankt, ganz zugewandt.“
Mit: Angela Winkler
Musikalische Leitung und am Flügel: Matthias Stötzel
Geige: Rebecca Borchert
Eingerichtet von: Ulrich Waller
Mit freundlicher Unterstützung von Annegret und Claus G. Budelmann
Premiere
2. März 2025
Dauer
ca. 75 Minuten, keine Pause
Programmzettel zum Download -> PDF
Salut Salon
Salut Salon
heimat
Zwei Geigen, ein Cello, ein Klavier – und ein Übermaß an kreativer Energie: Salut Salon sind „Hamburgs charmantester Kultur-Export“ (Hamburger Abendblatt). Seit über 20 Jahren gastieren die vier Virtuosinnen mit ihren „Masterpieces of ‚classical´ comedy“ (The New York Times) in den renommiertesten Konzerthäusern weltweit und begeistern ihr Publikum mit irrwitzigen Parforceritten zwischen Vivaldi und Vokalakrobatik, Tango und Tatort, Rap und Rachmaninov – „Wunderbar!“ (The Economic Times India).
Mit ihrem neuen Programm „heimat“ feiern Salut Salon ab 2025 zugleich das Finale einer Konzert-Trilogie: Auf „Liebe“ und „Träume“ folgt nun das nächste große, fast allumfassende Thema. Denn: Was genau ist das eigentlich, Heimat? Ist es ein Ort? Tradition? Ein Gefühl? Sind es die Menschen, die einen umgeben? Oder vielleicht Worte, Sprachen, Klänge? Mit der traumwandlerischen Selbstverständlichkeit, mit der die vier Musikerinnen Stücke aus allen Winkeln der Welt in diesen wunderbaren Konzert-Abend verwandeln, geben sie auch gleich ihre ganz eigene Antwort: Salut Salon sind in der Welt zu Hause – und ihre Heimat ist die Musik.
Termin
23. März 2026
Beginn: 20 Uhr
Preis
29 € bis 69 €
Nachruf Hannelore Hoger
Tschüß Hannelore
Am 3. Februar wurde Hannelore Hoger in Hamburg beerdigt. Am 10. März wollen Weggefährten, Freundinnen und Freunde, wie zum Beispiel Brigitte Janner, Gerd Böckmann, Peter Franke, Stefan Gwildis, Gustav Peter Wöhler u.v.a., noch einmal an sie erinnern mit Liedern, Texten, Filmausschnitten und persönlichen Erinnerungen.
Montag, 10. März 2025 um 19.30 Uhr
Der Eintritt ist frei! * Freie Platzwahl!
WIR TRAUERN UM
HANNELORE HOGER
(20.8.1939 - 21.12.2024)
Nachruf
Mit Hannelore Hoger hat das deutsche Theater und natürlich auch das in ihrer Heimatstadt Hamburg eine seiner prägendsten Protagonistinnen verloren.
Das erste Mal auf der Bühne gesehen habe ich sie im Mai 1977 beim Berliner Theatertreffen in der Freien Volksbühne, wie das Haus der Festspiele damals noch hieß, als unübersehbare, tief berührende und gleichzeitig hinreißend komische Protagonistin einer Gruppe um ihren Lieblingsregisseur, den Argentinier Augusto Fernandes, zu der auch Kollegen wie Fritz Schediwy und Brigitte Janner, Magdalena Montezuma und Hermann Lause gehörten. Ohne sich nach vorne zu drängen, war sie mit ihrer warmen unverwechselbaren Stimme das Zentrum von „Atlantis“. dieses überbordenden, rauschhaften Traum-Spektakels zum Thema Erinnerung, das als Kollektiv-Produktion – alle Beteiligten waren Mitautoren und Miterfinder – an Peter Zadeks Bochumer Schauspielhaus entstanden war. Zadek war es, der Hannelore Hoger als ganz junge Schauspielerin in Ulm, Anfang der 60er-jahre entdeckte und mit nach Bremen und nach Bochum nahm.
Wir sind uns dann ein paar Jahre später am Hamburger Schauspielhaus wiederbegegnet, während der Intendanz von Niels-Peter Rudolph, zu deren prägenden Regisseuren auch wieder Fernandes zählte, der als erstes ein fundiertes Straßberg-Training für Schauspieler einführte. Und immer mit dabei Hannelore Hoger. Auf den regelmäßigen Schauspieler-Vollversammlungen hatte sie, das Hamburger Theaterkind – ihr Vater war Inspizient und Schauspieler im Ohnsorg-Theater und so ist sie quasi im Theater aufgewachsen, und ist hier mit 14 auch das erste Mal aufgetreten – immer eine Meinung, die sie manchmal auch lautstark äußerte. Besonders, wenn sie sich über vermeintliche oder wirkliche Ungerechtigkeiten ärgerte, die Kollegen oder Kolleginnen betrafen. Ich wurde ihrer Unterstützung ganz persönlich zuteil: Als mir bei meinem Abschied vom Schauspielhaus öffentlich mitgeteilt wurde, dass es kaum noch Schauspieler gäbe, die mit mir arbeiten wollten und man deshalb den Vertrag mit mir auflösen müsse, war es Hannelore, die als erste aufstand und sagte: „Das ist doch totaler Quatsch. Ich habe sehr gerne mit Uli gearbeitet und würde das auch sofort wieder tun.“
Und in der Tat hatten wir eine wunderbare kleine Produktion im Malersaal zusammen gemacht: „Susn“ von Herbert Achternbusch, fünf Monologe einer Frau in verschiedenen Lebensaltern, die eigentlich auch von fünf verschiedenen Frauen gespielt werden sollten. Hannelore meinte: „Ich spiel die alle, sonst macht das gar keinen Sinn.“ Und sie hatte Recht: Sie konnte eine 17-jährige genauso glaubhaft verkörpern wie eine alte Frau kurz vor dem Sterben. Und was wurde geunkt vor Probenbeginn, dass sie, die berühmte Schauspielerin, mich, den Berufsanfänger, fressen würde schon auf der ersten Probe. Es kam ganz anders. Es wurde eine Arbeit auf Augenhöhe, in gegenseitigem Respekt. Und natürlich habe ich profitiert von ihrem untrüglichen Theaterinstinkt, von ihrer handwerklichen Kunst, die sie ganz uneigennützig der gemeinsamen Arbeit zur Verfügung stellte – wie sie das auch später als Regisseurin vor allem mit jungen Schauspielern gemacht hat. Dieses mutige Eintreten für mich damals werde ich ihr nie vergessen.
Manchmal kämpfte sie auch gegen Windmühlen mit ihrem Gerechtigkeitssinn, der auch eines der prägendsten Merkmale ihrer berühmtesten Fernsehfigur „Bella Block“ werden sollte. Bei unserer nächsten Begegnung in den Hamburger Kammerspielen, riss sie sich eines Abends in der Garderobe wütend ihre Perücke vom Kopf und erklärte mir, dass sie heute Abend nicht auftreten würde. Der Grund: ich hätte in einem Interview behauptet, dass nicht „After Play“, die erfolgreichste Produktion der Kammerspiele sei. Ein Stück in dem sie zusammen mit Gerhard Garbers, Angela Schmid, und dem unvergessenen Dietmar Mues zwei Paare nach einem Theaterbesuch spielte, die sich über das gerade gesehene Stück und das Leben überhaupt in die Wolle kriegten. Ich müsse das sofort dementieren und ihr das Dementi vorlegen. Es sei Sonntag, wie soll das gehen, habe ich noch geantwortet. Dann werde sie selbst für die Richtigstellung sorgen und bei der bevorstehenden Zadek-Premiere mit „Gesäubert“ Flugblätter vom Rang schmeißen. Die Flugblätter flogen nicht, Hannelore hatte sich wieder beruhigt, später selbst auch über diesen Auftritt gelacht und die Vorstellung gespielt.
Genauso wie die Martha in „Wer hat Angst vor Virginia Woolf“, inszeniert von Wilfried Minks im St. Pauli-Theater, in der die Klaviatur aller Facetten, aller Gefühlslagen, auf denen Hannelore spielen konnte, zu erleben war. Auch das ein starker Auftritt.
Neben dem Theater hatte sie früh ihre Filmkarriere begonnen, mit formal ungewöhnlichen Arbeiten zusammen mit dem Regisseur Alexander Kluge. Einem breiten Publikum wurde sie natürlich bekannt als Kommissarin Bella Block, eine Figur die sie zusammen mit Max Färberböck nach einer Vorlage von Doris Gehrcke entwickelt hatte oder unvergesslich die Lea in Egon Monks „Die Bertinis“. Vor allem sie erdete diese Geschichte wieder in Hamburg.
Unsere dritte Begegnung war dann bei Yasmina Rezas „Ihre Version des Spiels“, ein Stück über den schwierigen Auftritt einer berühmten Schriftstellerin in der Provinz. Und integriert immer wieder Lesepassagen der Schriftstellerin, in denen Hannelore auch ihre wunderbare Fähigkeit als Lesende zeigen konnte. Und sie entdeckte Volker Lechtenbrink wieder, dessen Karriere gerade etwas leise geworden war. Er spielte dann den Bürgermeister, der der Schriftstellerin erklären will, wie man eigentlich schreibt und worüber. Ein großartiges, unmögliches Paar, das am Ende zusammen „Nathalie“ von Gilbert Becaud sang.
Ihre Figuren hat Hannelore immer in Schutz genommen, sie nie ausgestellt. Sie waren immer authentisch, egal ob der Autor Goethe hieß („Der Großkophta“) oder Botho Strauß („Kalledewey Farce“). Nett sind sie dadurch nicht geworden, ihre scharfe Zunge, die Hannelore auch privat haben konnte, hat sie ihnen ebenso geschenkt wie ihren Humor.
Zuletzt war sie vor gut einem Jahr bei uns auf der Bühne. Bei der Spielzeiteröffnungs-Gala mit dem wunderbaren Tucholsky-Text „Der Beleuchter“, nochmal ein kleiner Hinweis auf den von ihr so verehrten Dichter und auch auf ihre Herkunft aus dem Theater und im November mit einer Lesung aus Sybille Bergs „Ich dachte, es sei Liebe – Abschiedsbriefe von Frauen“.
Jetzt ist sie selbst gegangen kurz vor Weihnachten. Unsere Gedanken sind bei ihrer Tochter Nina.
Tschüss Hannelore
Ulrich Waller
Wer hat Angst vor Virgina Woolf?
von Edward Albee
Ihre Version des Spiels
von Yasmina Reza
Heaven Can Wait Chor
Heaven Can Wait Chor
Jetzt erst recht!
Seit über 10 Jahren erobert der HEAVEN CAN WAIT Chor aus Hamburg die Publikumsherzen. Spätestens seit dem erfolgreichen Kinofilm über den Chor sorgt die Show auch deutschlandweit für Aufsehen und ausverkaufte Häuser. Und weil man auch mit Ü70 nie zu alt ist, um Neues zu wagen, starten die junggebliebenen Alten jetzt mit einem neuen Programm durch: Jetzt erst recht!
Die Erfolgsgeschichte des HEAVEN CAN WAIT Chores geht weiter! Rund 35 Sängerinnen und Sänger im Alter zwischen 70 und 93 Jahren schmettern die Songs der Enkelgeneration und werfen damit die gängigen Vorurteile über Senioren im Ruhestand charmant über den Haufen. Zu ihrem Repertoire gehören auch diesmal wieder – überhaupt nicht „altersgerecht“ – aktuelle Hits, die jeder kennt. In ihrer Interpretation bekommen die Songs jedoch eine andere Wirkung, denn aus der Perspektive dieser lebenserfahrenen Menschen gewinnen sie eine Tiefe, die überrascht.
Neu und besonders am „Jetzt erst recht“-Programm ist: der Chor präsentiert erstmals auch selbst komponierte und getextete Lieder. Berührende Songs, die sich mit Inhalten beschäftigen, die in der jungen Popwelt wenig Erwähnung finden: Was ist der Sinn des Lebens? Was bedeutet Glück? Wie begegne ich dem Thema Tod? Große Themen, die in bewährter HCW- Manier mit Herzblut und einer guten Portion Humor vorgetragen werden und dabei viel Lebensklugheit versprühen, ohne zu belehren. Diese Songs sind übrigens erstmals auch auf CD erhältlich.
Und so rocken die (G)Oldies auch mit dem neuen Programm wieder die Bühne: bunt, jung und frech, es wird gesungen und gerappt, abgedanced und gegrooved. Mit „Jetzt erst recht“ gewinnt dieser älteste, gleichzeitig jüngste und auf jeden Fall bunteste Chor Hamburgs eine neue Facette dazu.
Und wer gern mal einen Blick hinter die Kulissen werfen möchte: der erfolgreiche und mit Publikumspreisen ausgezeichnete Film „Heaven can wait – wir leben jetzt“ ist überall als DVD und als Stream verfügbar.
Choreographie: Susanne Hayo
Termine
10. bis 12. März 2026
Beginn: 19.30 Uhr
Preise
52 € und 64 €
Dauer der Vorstellung
ca. 140 Minuten, incl. Pause
Leider sind wir aus technischen Gründen gezwungen, die induktive Höranlage bei dieser Veranstaltung wegen Verwendung elektrisch verstärkter Instrumente auszuschalten.
Pressestimmen
Hamburger Morgenpost
dpa




















































