Alte Mädchen

Alte Mädchen

Macht
von Anna Bolk

Info

Sie sind erfolgreich. Sie sind erfahren. Sie sind erstaunlich… auf Krawall gebürstet. Ihren Debüt-Abend haben sie über dreihundertmal gespielt. Stehende Ovationen.
Deutschlandweit. Sie haben sich freigespielt, -getanzt und -gesungen. Sie haben sich selbst gehirngewaschen und gelernt ihr Alter zu akzeptieren.

Doch ALTE MÄDCHEN stecken tief in einem Dilemma: Beide sind absolute Alphatiere. Und jede möchte Chefin sein.
Aber wie erkämpft man sich die begehrte Position? Mit den Waffen der Frau?
Und die wären? Die altbewährte passiv-aggressive Methode?
Mauern, mobben, sticheln, abtauchen?
Total überholt.
Oder, nach Männerart, einfach mal ne Ansage machen? Und was, wenn das ganze Machtding am Ende völlig überbewertet wäre? Macht MACHT sogar böse? Oder doch sexy? Ist die Frauenquote ein Weg den Fuß in die Tür zu kriegen?
Was erwartet einen dann auf der anderen Seite der Macht? Ein warmes Willkommen? Oder ein weiteres Dilemma?

Messerscharfe Dialoge, mitreißende Songs und multiple Tanzeinlagen ohne Angst vor Verlusten und unter Aufwendung sämtlicher nachhaltiger Ressourcen:
Die zwei Gladiatorinnen des Popkabarett beantworten alle offenen Fragen.

Michael Gaedt (Die kleine Tierschau) schreibt nach der Duo-Premiere am 12. Oktober 2023 im Theaterhaus Stuttgart: „Popkabarett…zum ersten Mal passt dieses doch öfter benutzte Signet, denn es steht nicht der Wunsch nach etwas Poppigem im Vordergrund, sondern die ganze Show ist ein #1 Popsong. Keine Scheu die Hosen runter zu lassen, keine Scheu vor großen Gefühlen oder Pathos und ganz elegant, en passant, einem die Welt erklären.
Sicher, das können Pink und Taylor Swift auch, aber Jutta Habicht und Sabine Urig eben auch! …“

Mit Jutta Habicht und Sabine Urig

Von Anna Bolk

Termin

23. Mai 2024

Beginn:  19.30 Uhr

Preis

27,90 € und 31,90 €

Schüler/innen, Studierende und Auszubildende: 50 % des Kartennettopreises

Kartenzum Spielplan

Stefan Gwildis - Foto: Sandra Ludewig

Siegfried-Lenz-Hommage von Stefan Gwildis

Die große Siegfried-Lenz-Hommage von Stefan Gwildis

So zärtlich war der Lenz!

Nach Theodor Storm und Wolfgang Borchert ist Siegfried Lenz der dritte große, unvergessene Dichter des Nordens, dem Stefan Gwildis ein eigenes Programm widmet.

Die Premiere seines neuen Programms fällt exakt auf den 10. Todestag des Hamburger Ehrenbürgers Lenz.

Geboren 1926 im ostpreußischen Lyck, gestorben 2014 in Hamburg, zählt Lenz zu den bedeutendsten Schriftstellern der deutschsprachigen Nachkriegs- und Gegenwartsliteratur. Seine vielen Romane, Erzählungen, Theaterstücke, Essays und Hörspiele sind das Ergebnis unermüdlicher Produktivität, Phantasie und des Wunsches, Vergangenes lebendig werden zu lassen. Mit den masurischen Geschichten „So zärtlich war Suleyken“ hatte Lenz 1955 seinen ersten großen Publikumserfolg, mit „Deutschstunde“ (1968) gelang ihm ein Meilenstein der deutschsprachigen Literatur des 20. Jahrhunderts. Bis heute gilt die Geschichte eines Polizisten, der im Nationalsozialismus das Malverbot seines Freundes überwacht, als Inbegriff eines pervertierten, fatalen Pflichtgefühls. Was Stefan Gwildis an der „Deutschstunde“ fasziniert und warum „So zärtlich war Suleyken“ viel mit seiner eigenen Familiengeschichte zu tun hat, verrät er seinem Publikum in dieser Hommage.

Neben seinen literarischen Favoriten, zu denen viele skurrile Geschichten mit liebenswerten, eigenbrötlerischen Menschen gehören, gibt es natürlich auch Musik! Zusammen mit Tobias Neumann (Klavier) und Hagen Kuhr (Cello) präsentiert Stefan Gwildis eigene Kompositionen und singt Lieder aus seinem Repertoire.

Wie auch bei Storm und Borchert geht es Stefan Gwildis um einen ganz persönlichen Zugang zu Lenz, mit dem er nicht nur die Liebe zum Meer teilt.

„So zärtlich war der Lenz!“ ist Teil der Initiative Hamburg liest Lenz.

In Zusammenarbeit mit der Siegfried Lenz Stiftung.

Team

Mit: Stefan Gwildis (Lesung und Gesang)
Musik: Tobias Neumann (Flügel), Hagen Kuhr (Cello)

Dramaturgie: Sonja Valentin

In Zusammenarbeit mit der Siegfried Lenz Stiftung

Premiere

7. Oktober 2024

Beginn:  19.30 Uhr

Preis

29,00 € und 39,00 €

Schüler/innen, Studierende und Auszubildende: 50 % des Kartennettopreises

Kartenzum Spielplan

Ulrich Tukur

Ulrich Tukur

Eine Nacht in Venedig
Literarisch-musikalische Lesung

Es gibt keine zweite, die so ist wie sie, schöner als alle anderen, geheimnisvoller, leuchtender, melancholischer. Voll von Geschichte und Geschichten. Mit der Neugier des Fremden entdeckt Ulrich Tukur in Venedig das Außerordentliche im Alltäglichen. Plötzlich offenbaren sich in der historischen Kulisse wie selbstverständlich die absonderlichsten Dinge.

Sie erleben eine zauberhafte Hommage an die Stadt in der Lagune, wo Tukur zwanzig Jahre seines Lebens verbrachte, und hören romantische, komische Geschichten voller liebenswerter Figuren, die er zusammenfügt zu einem Vexierspiel zwischen Vergangenheit und Gegenwart, Fiktion und Realität. Und wenn zufällig in der Ecke ein Klavier steht oder eine Ziehharmonika liegt, dann spielt er darauf. Natürlich italienische Musik.

Hamburg-Premiere

1. Oktober 2024

Weitere Vorstellung

2. Oktober 2024

Beginn:  jew. 19.30 Uhr

Preis

29,00 € und 39,00 €

Schüler/innen, Studierende und Auszubildende: 50 % des Kartennettopreises

Kartenzum Spielplan

Ulrich Tukur ist einer der renommiertesten Schauspieler Deutschlands. Bereits während seines Schauspielstudiums wurde er von Regisseur Michael Verhoeven entdeckt. Seine Theaterkarriere begann er nur zwei Jahre später als SS-Offizier Kittel in Peter Zadeks legendärer Inszenierung von Sobols „Ghetto“ an der Freien Volksbühne Berlin. 1985 kam er zusammen mit Zadek ans Deutsche Schauspielhaus Hamburg. Anschließend spielte er an allen großen deutschsprachigen Theatern. Von 1995 bis 2003 war er zusammen mit Ulrich Waller Intendant der Hamburger Kammerspiele und spielte dort u.a. den Beckmann in „Draussen vor der Tür“. Am St. Pauli Theater Hamburg spielte er u.a. in „Kunst“, „Der Lord von Barmbeck“ und den Mackie Messer in „Die Dreigroschenoper“. Aber nicht nur auf den Theaterbühnen, auch international ist er bestens bekannt aus diversen TV- und Kinoarbeiten. Seit 2010 u.a. ermittelt Ulrich Tukur als LKA-Ermittler Felix Murot für den Hessischen Rundfunk im TATORT.


Kachel Endspiel_251x251px

Endspiel

Endspiel (Fin de Partie)

von Samuel Beckett
in der Übersetzung von Elmar Tophoven

Sie waren drei der Stars und absolute Publikumslieblinge der legendären Intendanz von Jürgen Flimm am Thalia Theater. Bei der Gedenkfeier zu seinen Ehren im St. Pauli Theater konnte man sie endlich mal wieder in Hamburg auf der Bühne sehen. Wir wollen es nicht bei diesem einmaligen Wiedersehen belassen und so entstand der Wunsch, mit Sven-Eric Bechtolf, Stefan Kurt und dem Regisseur und Schauspieler Wolf-Dietrich Sprenger noch einmal eine Neufassung ihrer gefeierten Produktion von Becketts fulminantem Klassiker „Endspiel“ zu machen.

Angesichts der Weltlage liest sich Becketts Klassiker wie ein Kommentar zur Lage: Nach einer großen Katastrophe ist ein Teil der Welt zu Asche geworden, in anderen gibt es keine Bevölkerung, woanders viele Dinge des alltäglichen Lebens nicht mehr: Brei, Pralinen, Särge, Elektrizität, Hunde, Möwen, Wälder, Regen und Natur – die Zivilisation ist zerfallen und von irgendwoher droht inzwischen eine neue Gefahr, die demnächst das endgültige Ende der Menschheit herbeiführen wird.

Indem der Nobelpreisträger Beckett die menschliche Sinnsuche und die Ausweglosigkeit thematisiert und sie sinnlich erfahrbar macht, erhob er die Verlorenheit und Orientierungslosigkeit zum theatralischen Prinzip. Nach seinen „Godot“-Suchern folgt in „Endspiel“ ein weiteres Schicksalspaar: Hamm und Clov sind zwei traurige Clowns, die sich im größten Chaos Gewissheit ersehnen, im Angesichts des Nichts auf Bedeutung  hoffen – und in ihrem Anrennen und Anspielen gegen das Unausweichliche, den (eigenen) Tod, fast beiläufig die großen Fragen zur menschlichen Existenz und dem Sinn des Lebens stellen.

„Bechtolf und Kurt machen aus Becketts nicht enden wollenden Ritualen der Erschöpfung mit einfachsten Mitteln, mit den Rollen, ihrem Einhalten und der Abweichung, der Annäherung und dem Abstoßen der Menschen totales Theater, weil die Inszenierung Beckett vertraut, der nicht nur Dichter, sondern auch Regisseur war. Ein Glücksfall für das Theater“, jubelte die taz.

Jetzt wollen sich die drei zusammen mit Michael Prelle („Monsieur Claude“) und Barbara de Koy als die alten Negg und Nell diesem Text noch einmal nähern, 30 Jahre danach, mit all dem Wissen und der Erfahrung und es soll wieder ein Theaterfest werden.

Nach „Glückliche Tage” mit Miriam Goldschmidt und „Das letzte Band“ mit Otto Sander ist „Endspiel” der dritte Beckett-Klassiker auf der Reeperbahn.

Mit großzügiger Unterstützung durch die Hapag-Lloyd-Stiftung

Mit

Sven-Eric Bechtolf, Barbara de Koy, Stefan Kurt und Michael Prelle

Regie: Wolf-Dietrich Sprenger  | Bühne: Rena Donsbach | Kostüme: Susann Günther

von Samuel Beckett – in der Übersetzung von Elmar Tophoven

Premiere

6. Januar 2024

Dauer

ca. 110 Minuten, keine Pause

Pressestimmen

„Samuel Becketts „Endspiel“ ist ein düsteres Szenario. Tatsächlich wird jedoch während des 110-minütigen Abends viel gelacht: Regisseur Wolf-Dietrich Sprenger inszeniert den Klassiker des absurden Theaters als unterhaltsamen Weltuntergang. Sven-Eric Bechtolf und Stefan Kurt verkörpern ihre Figuren, den herrschsüchtigen Hamm und den devoten Clov genial. Ein großartiges Schauspiel mit tröstenden Momenten.“
Hamburger Morgenpost

„Wer das gegenwärtige Theater in seiner postdramatischen Diskurslastigkeit und beiläufigen Coolness ablehnt, kann sich freuen, hier endlich einmal wieder tolle Schauspieler zu bewundern, die ihr Handwerk mit Lust, Können und Kreativität ausführen und Emotionen per Stirnrunzeln bis in die letzte Reihe vermitteln.“
Hamburger Abendblatt

„Ein sehr außergewöhnlicher Abend mit einer extrem amüsanten Beckett-Phantasie“
NDR-Kultur

Szenenfotos der Aufführung am Thalia Theater von 1992

Nichts ist komischer als das Unglück

„Wir wollen so viele Lacher wie möglich aus diesem schrecklichen Zeugs herausholen“, hat Autor Samuel Beckett 1957 vor der Uraufführung seines „Endspiels“ zu seinen Hauptdarstellern gesagt.
Wolf Dietrich Sprenger hat sich offensichtlich bei seiner „Endspiel“-Interpretation an diese Anweisungen gehalten. Er und seine Darsteller machen die Endzeitstimmung der letzten Überlebenden
in einer abgeschlossenen Welt zum phantasievollen und übermütigen Slapstick.
Seine Helden Hamm (Sven-Eric Bechtolf) und Clov (Stefan Kurt) spielen ihre oft bitterbösen Dialoge im Geist von Dick und Doof. Und auch Nagg und Nell, die ungeliebten Eltern von Hamm, die ihre Beine
verloren haben finden: „Nichts ist komischer als das Unglück“. Schmerz und Komik liegen – wie immer nah beieinander.
Regisseur Sprenger und seine Darsteller haben nicht nach Symbolen in diesem für Interpretationen so reichen Text gesucht. Schon Beckett hielt nichts von Rätseln und Lösungen: „Es gibt für solch ernstes Zeug
Universitäten, Kirchen, Cafes etc.“
Sprengers Inszenierung ist leicht, locker, kurzweilig, komisch und wunderbar unterhaltsam. Er hat bei seinem „Endspiel“ weniger an das Ende als ans Spiel gedacht und hat das Theater nicht mit einer
existenzialistischen Kirche verwechselt. Das Publikum war begeistert.

Armgard Seegers im Hamburger Abendblatt über die Inszenierung.

Leseprobe der Neuinszenierung


Horst Evers

Horst Evers

Ich bin ja keiner, der sich an die große Glocke hängt

Horst Evers erzählt mitten aus dem Hier und Jetzt: Erlebnisse, Vorfälle und Beobachtungen, in denen er liebevoll, mit viel Witz und einer Prise Weisheit unseren Alltag, unsere zunehmend verstörende Gegenwart ins Komische verklärt.

Horst Evers erzählt Geschichten: Liest, ruft, dröhnt, zischt und wummert sie heraus, dass es nur so eine Art hat. Es ist sehr viel drin in diesem Programm, wie immer verpackt in vielen kleinen, harmlos beginnenden Geschichten. Vor allem aber ist es ein grandioser Spaß.

Aber am Besten schauen Sie sich das selbst an. Bislang hat sich das eigentlich immer für alle Beteiligten sehr gelohnt.

Termin

8. Mai 2024

Beginn: 19.30 Uhr

Preise

13 € bis 34 €

Dauer

ca. 120 Minuten, inkl. Pause

Kartenzum Spielplan

„Horst Evers erzählt Geschichten aus dem Alltag. Doch was als unspektakuläre Realsatire beginnt, steigert sich innerhalb kürzester Zeit in eine atemberaubend absurde Komik. Evers‘ ganzer Witz entfaltet sich dann auf der Bühne. Seine Performance ist lakonisch und geprägt von einer einzigartigen minimalistischen gestischen und mimischen Präzision. Gleichermaßen geistreich wie schräg erlebt man in Horst Evers einen wahren Meister des literarischen Kabaretts“. (Aus der Laudatio des Deutschen Kabarett-Preis)

“Wie zufällig entdeckt er im Alltäglichen das Phantastische. Mit seiner grotesken Weltsicht gelingt es ihm immer wieder, die Wirklichkeit auszutricksen.“ (Aus der Laudatio des Deutschen Kleinkunstpreises)

Ausgezeichnet mit den bedeutendsten Preisen, die der deutschsprachige Kleinkunst- und Kabarettmarkt hergibt, ist er zudem Autor von zahlreichen Bestsellern.


James Brown trug Lockenwickler v.l.n.r.: Mechthild Grossmann, Dennis Svensson, Johanna Christine Gehlen, Nabil Pöhls, Michael Rotschopf © Jim Rakete

James Brown trug Lockenwickler

James Brown trug Lockenwickler

von Yasmina Reza

Nach den vielgefeierten Gesellschaftskomödien „Dreimal Leben“, „Der Gott des Gemetzels“, „Ihre Version des Spiels“ und „Bella Figura“ zeigen wir das neue Stück der französischen Autorin Yasmina Reza: „James Brown trug Lockenwickler“, das pointiert und sehr komisch die gegenwärtigen Debatten um die Verständnisprobleme zwischen den Geschlechtern und den Generationen aufgreift. „In diesem Stück leuchten alle Qualitäten, die Yasmina Rezas dramatisches OEuvre und auch ihre Prosaarbeiten auszeichnen, wieder auf“, urteilte der SZ-Kritiker C. Bernd Sucher nach der Uraufführung.

Diesmal heißt Rezas Hauptthema: Identität. Sie stellt Menschen vor, die instabile Identitäten haben: Ein junger Mann, er heißt Jacob Hutner, glaubt, er sei Céline Dion, imitiert deren Stimme – dichtet und komponiert Songs, die er/sie als die Dion den Eltern vorträgt. Und er will nicht mehr bei seinem Spitznamen Muck genannt werden. Er spielt – oder ist? – die verletzliche und gefeierte Diva. Sein Freund Philippe, den Jacob in der Klinik kennenlernt, dort, wo sie beide geheilt, abgebracht werden sollen von ihrem „Wahn“, jemand anderes zu sein, ist ein weißer Junge, der glaubt, er sei ein Schwarzer. Auch die Eltern von Jacob wissen nicht so recht, wer sie sind; und die namenlose Psychiaterin, die sich der beiden jungen Männer annimmt, hat auch keine kleinen Schwierigkeiten mit sich selbst…

Rezas Stück ist ein wunderbar, leichter, ironischer Kommentar zur Gegenwart und der nun wirklich nicht neuen Frage: Wer bin ich eigentlich? Gespielt von einem wunderbaren Ensemble mit Michael Rotschopf (der Mackie Messer unserer gefeierten „Dreigroschenoper”), Johanna Christine Gehlen (gerade gefeiert in der Komödie „Das perfekte Geheimnis“), Dennis Svensson (der als „Sohn” im gleichnamigen Stück von Florian Zeller auf sich aufmerksam machte), Nabil Pöhls und nicht zuletzt Mechthild Großmann (u.a.die Staatsanwältin des Münsteraner „Tatorts“), die zum ersten Mal nach langer Zeit wieder in Hamburg auf der Bühne steht.

Mit

Johanna Christine Gehlen, Mechthild Großmann, Nabil Pöhls, Michael Rotschopf, Dennis Svensson

Deutsch von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel

Regie: Ulrich Waller | Bühne: Raimund Bauer | Kostüme: Ilse Welter | Musik: Hans P. Ströer

Termine

10.-13. sowie 15.+16. und 18.-20. Oktober 2024

Beginn: jew. 19.30 Uhr, sonntags um 18 Uhr

Preise

Dienstag bis Donnerstag und Sonntag = 22 € bis 59 €

Freitag und Samstag = 24 € bis 64 €

Schüler/innen, Studierende und Auszubildende: 50 % des Kartennettopreises

Dauer

ca. 90 Minuten, keine Pause

Kartenzum Spielplan
v.l.n.r.: Mechthild Grossmann, Michael Rotschopf, Dennis Svensson, Johanna Christine Gehlen, Nabil Pöhls - Foto: Jim Rakete

Pressestimmen

Die Dramatikerin Yasmina Reza erforscht in „James Brown trug Lockenwickler“ unterhaltsam die Schmerzgrenzen problematischer Identitätsfindungen und gesellschaftlicher Toleranz. Mechthild Großmann glänzt im St. Pauli Theater als robuste Psychiaterin aller Nervensägen, an der Spitze eines starken Ensembles, das das behutsam erzählende und erzählte Drama in einen poetischen, streckenweise märchenhaften Theaterabend übersetzt…. Queer oder nicht queer, und wo liegen die (Schmerz)grenzen, wenn sich eine Person erfindet – das ist hier keine Frage, sondern Yasmina Reza weitet die Fragestellung über die Zeichnung ihrer Figuren auf Jederfrau und Jedermann aus.

Die Welt

Yasmina Rezas „James Brown trug Lockenwickler“ ist am St. Pauli Theater eine eher zarte als übertrieben scharfe Gesellschaftskomödie. Das Stück ist lustig, lustig macht sich das Stück nicht. Das liegt an der Gelassenheit des Ensembles mit Dennis Svensson und Nabil Pöhls als Celine und Philippe. Wenn Johanna Christine Gehlen und Michael Rotschopf als Celines/Jacobs Eltern auftauchen, clasht die gesellschaftliche Erwartung auf die skurrile Realität. Und Mechthild Großmanns vom Fernsehen bekannte Lakonik ist hier in der Rolle der Psychiaterin noch ausgebaut.

Hamburger Abendblatt 

Das Pfund der Aufführung ist das fabelhafte 5-köpfige Ensemble. Mit Dennis Svensson als Celine Dion. Dennis Svensson sitzt da, mit langen Locken, strahlend, Glitzerkleid, ein Star. Er spielt wundervoll, weil er die Figur in keiner Sekunde verrät oder vorführt – sondern ihr eine innere, fluide Schönheit gibt. Jacobs Geschlecht wird zur Frage der Wahl. Man nimmt es ihm ab…. Dem Abend gelingen so zauberhafte Szenen voller Poesie. 

NDR 90,3

Der Inhalt von Yasmina Rezas neuem Stück über Identitätsfragen klingt etwas überdreht und ziemlich lustig. Rezas Theater will Komödie sein, plädiert dabei aber für eine ‚emanzipatorische Freiheit‘. Kurz: Sei, wie du bist. Und in dieser Identität setzt Regisseur Ulrich Waller das Stück schön in Szene mit einer effektvollen Parklandschaft von Raimund Bauer und einem feinen Ensemble. So bietet ’James Brown…‘ gute Unterhaltung mit einer sympathischen Haltung.

Hamburger Morgenpost

„Yasmina Rezas neues Stück ist reich an poetischen Metaphern und zugleich ein ebenso tiefgründiger wie unterhaltsamer Kommentar zur aktuellen Diskussion um Identitäten.
Die Grenze, ab wann Verhaltensabweichungen noch tolerabel sind und ab wann sie als pathologisch gelten, lässt Reza in ihren klugen Dialogen verschwimmen. Regisseur Ulrich Waller setzt das fünfköpfige Ensemble mit einem untrüglichen Gespür für die Nuancen des Textes in Szene. Großartig: Dennis Svensson, der Celine/Jacob mit lässiger Selbstverständlichkeit verkörpert.“

Szene Hamburg

„…In Hamburg ist ziemlich viel ziemlich anders. Tatsächlich gibt sich Ulrich Waller und sein Team alle erdenkliche Mühe, nicht in jene Oberflächlichkeit abzugleiten, die immer mal wieder die Schmerz-Kerne im Werk der iranisch-französischen Schriftstellerin zu überdecken drohte. Der Text agiert nahezu fragmentarisch, wie Schnappschüsse mit der Kamera – dafür findet Raimund Bauer, wie schon so oft der Bild-Zauberer auf der Reeperbahn, erstaunlich einfache, aber enorm wirksame optische Lösungen. Ilse Welter, der gute Kostüm-Geist von Sankt Pauli, verpackt die fünf Spielerinnen und Spieler markant – Jacob (Dennis Svensson) sehr feminin und mit langem Blondhaar, Philippe (Nabil Pöhls) so alltäglich, dass die Sehnsucht nach Schwärze verständlich wird; Pascaline und Lionel (Johanna C. Gehlen und Michael Rotschopf) sind elegante Eltern – auch wenn der Papa sich vor lauter Schuldgefühl gelegentlich das Hemd vom Oberkörper reißt. Extrem sachlich und kühl analysiert derweil Mechthild Grossmann den Stand der psychiatrischen Verstörungen (oder Verklärungen) der jungen Männer. Aber auch die Eltern behält Frau Doktor im Blick. Ulrich Wallers Inszenierung nimmt all diese Absonderlichkeiten ernst, stellt nicht aus; absurd und aufgesetzt komisch ist hier nichts und niemand. Eher zum Verzweifeln alltäglich …“

Michael Laages
Kritiker für Deutschlandradio, nachtkritik, die deutsche bühne


1h22 vor dem Ende

1h22 vor dem Ende

(1h22 avant la fin) von Matthieu Delaporte
In der Übersetzung von Georg Holzer

„1h22 vor dem Ende“ ist die neue schwarze Komödie von Matthieu Delaporte, der sich mit dem mehrfach verfilmten Stück „Der Vorname“ – eine Pariser Abendgesellschaft wird gesprengt durch die Namensgebung eines eingeladenen Paares, das seinen frisch geborenen Sohn unbedingt Adolf nennen will – einen Namen gemacht hat.

1h22 beschreibt die Zeit, die die Hauptfigur Bernard Garde noch hat. Er wohnt allein in Paris in seiner Wohnung und ist zu dem Schluss gekommen, dass er für das Leben nicht geeignet ist. Darin fühlt er sich den von ihm so geliebten Chansonsängerinnen wie Dalida oder Barbara fast seelenverwandt. Unsentimental erwägt er einen sauberen selbstbestimmten Abgang. Den Strom und die Hausratversicherung hat er bereits abgemeldet und klettert aufs Fensterbrett. Da klopft es an der Tür. Und die Geschichte nimmt eine ganz unerwartete Wendung.

Ein ungebetener Gast will Fakten sehen und Bernard ganz offensichtlich die Entscheidung über sein Lebensende aus der Hand nehmen. Das passt dem Selbstmord-Kandidaten gar nicht und ein absurd-witziger Dialog über den richtigen Ort, den geeigneten Moment, die passende Art und Weise und andere Details beginnt, bei dem sich bald herausstellt, dass der Gast ganz offensichtlich auch kein Profi ist.

Ironie der Geschichte: Ausgerechnet der Gast bringt Bernard wieder in die Spur. Sorgt dafür, dass er einen Stockwerk höher seine bis dahin nur von weitem Angehimmelte trifft und so kurz vor Lebensschluss plötzlich Leichtigkeit und Optimismus erlebt. All das, was er immer vermisst hat. Delaporte ist mit “1h22“ bei dem komplexen Thema ein satirisch leichter, wendungsreicher Mix aus schwarzem Humor und existenziellen Fragen gelungen, eine originelle und witzige Spekulation über die unmittelbare Zeit vor dem Ende und ein unbedingtes Plädoyer für das Leben, angesiedelt zwischen Ingmar Bergmans Drama „Das siebente Siegel“ und Woody Allens Farce „Death Knocks“.

Sebastian Bezzel, dessen neuester EBERHOFER-Film REHRAGOUT-RENDEZVOUS gerade durch die Kinos tourt, zeigt an der Seite von Stephan Grossmann, der vor kurzem wieder u.a. in der Fernsehreihe FAMILIE BUNTSCHUH brillierte, dass er noch ganz andere Seiten als die des bayrischen Kult-Polizisten beherrscht. Zusammen sind sie ein unschlagbares Komiker-Paar, das die Situationskomik und den Sprachwitz von Delaportes Komödie zum Funkeln bringt. An ihrer Seite Nadja Petri, die Spelunken-Jenny aus der DREIGROSCHENOPER.

Mit

Sebastian Bezzel, Stephan Grossmann und Nadja Petri

Regie: Ulrich Waller | Bühne: Raimund Bauer | Kostüme: Ilse Welter

Von Matthieu Delaporte – in der Übersetzung von Georg Holzer

Premiere

18. Januar 2024

Dauer

ca. 95 Minuten, keine Pause

Pressestimmen

„1h:22 erzählt vom Tod, aber mit Augenzwinkern“
NDR-Hamburg-Journal

„Ein Stück über den Tod mit absurd-aberwitzigen Dialogen und positiver Aussage mit einer Traumbesetzung“
SAT 1

“Dank Ulrich Wallers atmosphärisch dichter, dennoch spielerisch lebendiger Regie entwickeln sich absurd-komische Dialoge zwischen dem Selbstmordkandidaten und dem ungebetenen Gast. Den Sonderling gibt Sebastian Bezzel als einen Verlierer par excellence. Der bayerische Wahlhamburger spielt seinen Charakter mit der Zerrissenheit eines Gescheiterten. Stephan Grossmann als personifizierter Tod, mal aggressiv-rabiat, dann mitfühlend bis hilflos, ist äußerst spannend und amüsant anzuschauen. Und ein Ausdruck großer Schauspielkunst. Dazwischen Claire (kunstvoll-verführerisch Nadja Petri). Fazit: Für die Liebe ist es nie zu spät. Chapeau und großer Applaus für alle.“
Hamburger Abendblatt

“Die schwarze Komödie „1h22 vor dem Ende“ von Matthieu Delaporte („Der Vorname“) wird am St. Pauli Theater in der Regie von Ulrich Waller zu einem Fest der Schauspielkunst. In einem zügig wandelbaren Bühnenbild von Raimund Bauer, das die Wohnungen der Lebensmüden trotz karger Möblierung vollständig erscheinen lässt und durch den Blick aus dem Fenster Höhe suggeriert. Stephan Grossmann verleiht seiner Figur mit blitzschnellen Umschaltmomenten von nahezu kindlicher Fröhlichkeit in knallharte Entschlossenheit und einer schillernden Unberechenbarkeit wahrhaft bedrohliche Züge. Ihm bei der Arbeit zuzusehen, ist das reinste Vergnügen. Sebastian Bezzel wandelt seine Ausstrahlung im Verlauf des Abends meisterhaft zurückgenommen vom unentschlossen Entschlossenen zum entschlossen Unentschlossenen. Die verbalen und körperlichen Duelle der beiden – einmal greifen sie gar zu Federballschlägern – sind so absurd wie komisch.”
DIE WELT

„Das Stück hat das Zeug zum Bühnenhit“
Berliner Morgenpost

„Wartet nicht zu lange mit euren Plänen, Hoffnungen, Schwärmereien, gibt dieser heitere Abend dem Publikum mit auf den Nachhauseweg, denn wenn es zu spät ist, tut es euch leid.“
Berliner Zeitung  

“Darf man über den Tod lachen? Man darf – aber nur im St. Pauli Theater! Dort hatte die neue Komödie „1h22 vor dem Ende“ von Matthieu Delaporte umjubelte Premiere. Tolles Stück, tolle Regie, tolle Schauspieler. Und sehr Französisch. Mit Sebastian Bezzel, Stephan Grossmann als „Der Mann“ und Nadja Petri als schöne Nachbarin Claire hat Regisseur und Hausherr Ulrich Waller großartige Schauspieler für seinen neuen Publikumsrenner im St. Pauli Theater gewonnen. Bezzel und Grossmann sind zwei mitunter so dicht und intensiv, dass sie an Estragon und Wladimir aus Becketts „Warten auf Godot“ erinnern. Zufall oder Absicht? In jedem Fall verleiht es dem Kammerspiel bei aller Komik auch Nachdenklichkeit und Tiefe.”
kulturport


Die Dreigroschenoper

Die Dreigroschenoper

von Bertolt Brecht, Musik: Kurt Weill

Info

Die Geschichte des Kampfes zweier nicht ganz seriöser Geschäftsleute, des Bettlerclan-Königs Peachum und des Einbrecher-Königs Macheath, genannt Mackie Messer, bei der Uraufführung 1928 als „Stück mit Musik“ annonciert, war im Grunde das erste deutschsprachige Musical. Bertolt Brecht schrieb den Text zusammen mit Elisabeth Hauptmann, Kurt Weill komponierte dazu die unsterbliche Musik. Damit gelang den dreien ein legendärer Welterfolg.

Mit Songzeilen wie „Und der Haifisch, der hat Zähne und die trägt er im Gesicht“, oder „Soldaten wohnen auf den Kanonen“, „Ob sie wollen oder nicht, sie sind bereit. Das ist die sexuelle Hörigkeit“, „Wie ihr`s auch immer dreht, wie ihr`s auch immer schiebt, erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral“, „Denn dadurch lebt der Mensch, dass er so gründlich vergessen kann, dass er ein Mensch doch ist.“, „Wer möchte nicht in Fried`n und Eintracht leben, doch die Verhältnisse, die sind nicht so.“ gelangen dem Duo Brecht/Weill eingängige Gassenhauer, die bis heute nachhallen.

In der Neufassung des St. Pauli Theaters durch Peter Jordan und Leonhard Koppelmann werden die Songs in ihrer ganzen Wucht wieder nach vorne geschoben, sie sind das heimliche Zentrum der Neuinterpretation sein. Und wenn man sich umschaut, nicht nur in der kleinen Welt des Kiezes, sondern auch in der großen Welt der Politik, muss man feststellen, dass sich so viel nicht verändert hat, seit Brechts Analyse. Oder wie er schreibt: “Wer wollt auf Erden nicht ein Paradies? Doch die Verhältnisse, gestatten sie`s? – Nein, sie gestatten´s eben nicht.“ Selten wurde Gesellschaftskritik so süffig und dabei augenzwinkernd vorgetragen. Auch daran hat sich nichts geändert.

Die Inszenierung wurde ermöglicht durch
die freundliche Unterstützung der:

 

 

 

Schauspieler und Kreativteam

Mit: Victoria Fleer, Nadja Petri, Michael Rotschopf, Anneke Schwabe, Stephan Schad, Anne Weber, Gustav Peter Wöhler

Ensemble: Fabian Broermann, Christopher Hemmans, Felicia Jackson, Arvid Johansson, Khadija Johnson, Franzi Schulte

Begleitet von dem 

Uwe Granitza: Musikalische Leitung, Posaune; Jan Peter Klöpfel: Trompete; Detlef Raschke: Alto Sax, Klarinette, Flöte, Bariton Sax, Piccolo; Andreas Böther: Tenor Sax, Klarinette, Flöte, EWI; Matthias Pogoda: Gitarre, Banjo, Keyboard; Stephan Sieveking: Klavier, Keyboard; Lars Hansen: Kontrabass; Helge Zumdieck: Schlagzeug, Percussion; Dulguun Chinchuluun: Korrepitition; Matthias Stötzel: Supervision, Assistenz

Regie: Peter Jordan/Leonhard Koppelmann | Musikalische Leitung: Uwe Granitza | Kostüme: Barbara Aigner | Grafische Animation: Meike Fehre | Choreografie: Harald Kratochwil

Nach John Gays „The Beggar´s Opera”. Übersetzung: Elisabeth Hauptmann

In der Inszenierung „Die Dreigroschenoper“ wurden nicht autorisierte Änderungen in der Partitur vorgenommen. Der Suhrkamp Theater Verlag hat mit dem St. Pauli Theater eine Vereinbarung getroffen, die Aufführungen weiterhin zuzulassen.

Neu Termine

21. Mai bis 7. Juni 2024

Beginn: jew. 19.30 Uhr

Preise

Montag bis Donnerstag: 19,90 € bis 59,90 €
Freitag und Samstag: 29,90 bis 74,90 €
Dienstag: 19,90 € bis 49,90 €

Schüler/innen, Studierende und Auszubildende: 50 % des Kartennettopreises

Dauer der Vorstellung

ca. 140 Minuten, inkl. Pause

Kartenzum Spielplan

Pressestimmen

„Eine Dreigroschenoper mit Glanz und Glamour und mit seiner Kapitalismus-Anklage weiterhin aktuell. Dank der ewigen Gassenhauer des Komponisten Kurt Weill gibt dieses Musiktheater über die Verlorenen und Verdorbenen hier einem wunderbaren Ensemble jede Menge Gelegenheit spielerisch und stimmlich zu glänzen. Das Regie-Duo Peter Jordan und Leonhard Koppelmann setzt vor allem auf Broadway-Glamour und hohes Tempo. Grandios das Duo Michael Rotschopf als wohltuend zurückgenommener Verführer Mackie Messer und Gustav Peter Wöhler als aasig tänzelnder Bettlerkönig Peachum. Daneben die herausragende Anne Weber als seine Frau, die schrille Anneke Schwabe als ihre Tochter Polly und die selbstbewußt aufspielende Victoria Fleer als deren Konkurrentin Lucy. Und da ist noch Jenny, die frühere Geliebte Mackie Messer. Nadja Petri gibt sie mit wunderbarer Alt-Stimme. Keine Frage: Diese „Dreigroschenoper“ hat das Zeug zum Dauerbrenner.“

Hamburger Abendblatt

„Michael Rotschopf ist die Idealbesetzung eines coolen, heutigen Mackie-Messers mit einer charismatischen Bühnenpräsenz. Seinen Gegenspieler, den durchtriebenen König der  Bettler verkörpert Gustav Peter Wöhler mit der ihm eigenen Komik souverän. Zusammen mit Anne Weber als abgebrühter Gaunergattin geben die beiden ein wunderbar  ungleiches Paar ab. Dem korrupten Polizeichef verleiht Stephan Schad ein heimtückisches Gesicht und seine unter die Haut gehende Stimme. Aus dem Orchestergraben des St.  Pauli Theaters sorgen die Musiker vom TheaterOrchesterHamburg unter Uwe Granitza für die jeweils passende Atmosphäre zwischen Ballade, Jazz und Opernparodie. Mit lautstarken Bravos und stürmischen Applaus feierte das Publikum diese frische Version des Bestsellers von Brecht. Die Inszenierung von Peter Jordan und Leonhard Koppelmann führt die „Dreigroschenoper“ ins 21.Jahrhundert.“

Hamburger Morgenpost

„Eine brilliante Inszenierung…“   BILD

„Mackie Messer ist wieder da. Es ist und bleibt ein grandioser Stoff über große und kleine Betrügereien.“   NDR-Hamburg-Journal

„Die Inszenierung des Bertolt-Brecht-Stückes von 1928 setzt auf eine mitreißende Broadway-Stimmung und findet für das Milieu glamouröse Bilder. Dahinter offenbart sie jedoch eine zeitlose Kritik an den kapitalistischen Verhältnissen, die den einen zu Wohlstand verhilft, für die anderen jedoch ein Leben in Armut bedeutet. Das Geschehen spielt auf leerer Bühne vor wechselnden Video-Projektionen von Meike Fehre. Eine tanzwütige Schar Huren, Bettler und Tänzer performt nahezu ohne Pause. Das Tempo ist von Anfang an hoch,  die Szenenfolge dicht. Das Ensemble und das Orchester unter der Leitung von Uwe Granitza präsentieren die Gassenhauer von Kurt Weill pointiert und schwungvoll.“

dpa

„Es ist Gesellschaftskritik at it´s best. Ein fulminanter Gustav Peter Wöhler gibt den fiesen Bettlerkönig Peachum.  Und auch sein Kontrahent der Einbrecher-König Mackie Messer, gespielt von Michael Rotschopf ist voller Spielfreude. Die bekannten Songs von Kurt Weill werden mit viel Glitzer und Witz inszeniert.“

SAT 1

„Das Pfund, mit dem Regisseure Jordan und Koppelmann wuchern ist am St.Pauli Theater das Schauspiel-Ensemble, das in Gesang und Spiel seinesgleichen sucht. Michael Rotschopf glänzt und beängstigt als Mackie Messer, also als größter, triebgesteuerter Verbrecher von London. Gustav Peter Wöhler gibt einen verbitterten, zynischen Jonathan  Peachum, der brutal die Interessen der Elenden in Profit ummünzt. Sensationell Anne Weber als seine desillusionierte Frau Celia. Anneke Schwabes Polly mit Kante ist ein großer Spaß und ihr Kampf-Duett mit Victoria Fleer als Lucy bleibt einer der Höhepunkte. Stephan Schad spielt als Tiger-Brown einen eiskalten Kriegsveteranen, der sich seine Freundschaft zu Mackie bezahlen läßt und Nadja Petri die Mackie hilflos verfallene Spelunken Jenny und singt mit traumhaft rauchiger Stimme. Der vielgestaltige Tanz auf dem Vulkan der zwölfbeinigen Revuetanztruppe ist in den Choreographien von Harald Krachtowil das explosivste Element dieser mutigen, insgesamt großartigen Inszenierung. Die Musik mit den unerschöpflich kräftigen Weill-Songs und der leicht gekürzte Dramentext wirken frisch und in vielerlei Hinsicht aktueller, als dem Publikum lieb sein kann, in den Zeiten neuer Kriege und krisenhafter Verhältnisse. In der Realität ist die Ankunft des Reitenden Boten mit der Begnadigung schließlich nicht garantiert.“

Die Welt