Wir trauern um
George Meyer-Goll

WIR TRAUERN UM
GEORGE MEYER-GOLL

(1949-2023)

Nachruf

Das erste Mal begegnet sind wir uns in der Uni-Mensa in Tübingen – es muss das Jahr 1971 oder 1972 gewesen sein – bei einem Konzert der Nürnberger Rockgruppe „Ihre Kinder“, die Rockmusik mit der deutschen Sprache zu verbinden suchte. Zu der Zeit ein sehr gewagtes Experiment. Da muss der 22-jährige Georg Meyer, wie er sich damals noch nannte, vor mir auf der Bühne gestanden haben. Er spielte neben Querflöte auch Geige und sang auch noch. Ich kann mich an die Gruppe, aber nicht mehr an einzelne Mitglieder erinnern.

Viele Jahre später hat mir Udo gestanden, dass er damals richtig ein bisschen Angst hatte, dass die 1969 gegründete Band mit den deutschsprachigen Texten Erfolg haben könnte. Hatte sie nicht und so war der Weg frei für ihn.

George hat dann aufgehört mit der Musik und ist auf die Münchner Falckenbergschule gegangen. 1977 hat ihn dann gleich Claus Peymann engagiert für die Schlussphase seiner Stuttgarter Intendanz und ihn anschließend mitgenommen nach Bochum, wo George sich zu einem fleißigen Ensemblespieler entwickelte.

Als das Fernsehen auf ihn aufmerksam wurde, trennten sich ihre Wege. Und in diesem anderen Medium machte er ebenso schnell Karriere. Überregional bekannt – und da habe ich ihn zum ersten Mal bewusst gesehen – wurde er in der Serie „Schwarz Rot Gold“ als Zollfahnder Max Doellke, an der Seite von Uwe Friedrichsen, die im Hamburger Hafen dauernd irgendwas Verbotenes aufdeckten. George, immer in einer engen schwarzen Lederhose, war das Enfant terrible der Fahndungstruppe und machte meist irgendwas falsch oder am Rande der Legalität, was Friedrichsen dann wieder in Ordnung bringen musste.

Daneben spielte Meyer-Goll weiter Theater in Köln, am Residenztheater in München, in Basel, Bonn, Frankfurt und in Düsseldorf, wo sich er Anfang der 90er Jahre in eine junge Bühnenbildnerin verliebte, Annelie Büchner, die dann seine Lebensgefährtin und 2013 seine Frau werden sollte.
Seine wichtigen Regisseure in der Zeit hießen Peter Löscher, Fred Berndt, Dimiter Gottscheff, Peter Eschberg, Hansjörg Utzerath und Karin Beier.

2006 kam George dann mit Franz Wittenbrink ans St. Pauli Theater, wo er in der Produktion Lust“ mit seiner glockenhellen Stimme als abgewrackter Penner in den Tiefen eines Strip-Lokal überlebte. Die Premiere, der Einstieg in Wittenbrinks Kiez-Trilogie war ein großer Erfolg. Bis nach drei Tagen plötzlich zwei merkwürdige Gestalten im Backstage-Bereich auftauchten und sich erkundigten, ob es wirklich nur die zwei Abgangsmöglichkeiten von der Bühne gäbe. Sie wiesen sie sich dann als Beamte der David-Wache aus und fragten noch, wann denn die Vorstellung zu Ende sei. Sie hätten mit Herrn Meyer-Goll etwas zu klären.

Nach dem Applaus begleiteten sie George in die Garderobe, ließen ihn sich noch umziehen und nahmen ihn mit auf die benachbarte Wache. Wie sich dann herausstellte, wollte ein Gerichtsvollzieher just an diesem Abend bei Meyer-Goll etwas vollstrecken lassen. Thomas Collien organisierte dann am nächsten Tag einen guten Anwalt, der Licht in das Dunkel brachte und George konnte am Abend wieder auftreten.

Nach diesem fulminanten Einstieg wurde er einer der Protagonisten vieler Wittenbrink-Abende wie „Ritze“ oder „Ricky“, immer obskure Figuren, oft am Rande der Existenz, aber meist philosophisch angehaucht, und da war die Rock- und Soul-Erfahrung, die Meyer-Goll aus seiner Musiker-Zeit mitbrachte, wieder zu hören. Auch in „Willkommen – ein deutscher Abend“, der legendären „Nacht-Tankstelle“ oder den Musicals „Linie S1“ und „Hamburg Royal“ konnte er seine Doppelbegabung als Sänger und Schauspieler ausleben.

Er war ein Schauspieler, der im Zweifelsfall seine Figuren kräftig behauptete, wobei ihm sein leicht fränkischer Tonfall sicher zu Hilfe kam und daneben auch ein begnadeter Komiker. Unvergessen seine Slapstick-Nummer, als er in „Arsen“ versuchte zusammen mit Christian Redl eine Leiche zu verstecken und dabei selbst in der dafür vorgesehenen Truhe landete.

Auf den Proben war das manchmal nicht ganz einfach, weil George sehr oft ein genaues Bild hatte, wie er was spielen wollte und auch, was der Kollege zu tun hatte, damit er das so, wie er dachte, spielen konnte. Das führte dann und wann zu längeren Disputen. Aber von einer besseren Idee ließ er sich immer überzeugen. Und schlechte Laune kannte man bei ihm sowieso nicht. Und wenn etwas gar nicht lösbar schien, fing er kurzerhand an, mit seinen handwerklichen Fähigkeiten, ein Requisit oder eine beschädigte Probentür zu reparieren.

Er spielte an der Seite von Burghart Klaußner in Wilfried Minks` „Tod eines Handlungsreisenden“, war hinreißend komisch in fünf Figuren in Pohls „Wartesaal Deutschland“ und gehörte zum Allstar-Team von „Arsen und Spitzenhäubchen“, mit Angela Winkler und Eva Mattes, als Arzt des Monsters Christian Redl, dem er dauernd ein neues Gesicht machen sollte. Bis zum Jahr 2020, also elf Jahre stand dieses einmalige Ensemble, zu dem auch noch Gerhard Garbers und Uwe Bohm gehörten, zusammen auf der Bühne.

Ende der 80er Jahre hatte er sich in Umbrien, gegenüber von Assisi ein eher unscheinbares Haus aus den 5oer Jahren gekauft, das er als gelernter Maurer zusammen mit Annelie Büchner in einen wunderbaren Ort der Ruhe umbaute, in dem man – dank der Kochkünste seiner Frau – auch vorzüglich speisen konnte. Diese 2. Heimat war ihm, der inzwischen auch Experte für Olivenöl geworden war, über all die Jahre wichtig und er konnte es gar nicht abwarten, im Frühjahr dorthin abzuhauen.

Und so war er auch sofort dabei bei zwei italienisch-deutschen Produktionen des Theaters in der benachbarten Toskana: „Albicocche rosse – Blutige Aprikosen“ als deutscher Besatzungsoffizier, der in einem Dorf italienische Zwangsarbeiter rekrutiert und in „La grande gelata – Der große Frost“ als aufgebrachter deutscher Vater, der sich darüber erregt, dass seine Tochter mit einem Italiener „geht“.

Auch hier war es so, dass es immer ein Glück war, ihn bei einer Produktion dabei zu haben. Er hatte einfach einen guten Instinkt und einen unbestechlichen Blick auf die Kollegen.

Vor zehn Tagen wollte er wieder aufbrechen nach Italien, als ihn sein Herz bei einer Routinekontrolle in Berlin umwarf. Dass es nicht mehr so stark war, wusste er und hat über die Anzahl seiner Bypässe oft Witze gemacht. Und auch einen schweren Sturz vor zwei Jahren auf einer Eisplatte mit einem komplizierten Bruch hat er weggesteckt und anschließend bei „Cabaret“ wieder als Herr Schulz auf der Bühne getanzt.

Diesmal hat ihm sein Körper das, trotz aller Anstrengungen nicht mehr gestattet und er – der mit der Religion nichts am Hut hatte – konnte am Tag der Auferstehung selbst nicht mehr aufstehen. So eine Pointe konnte nur von ihm sein.
Tschüss George, wir werden Dich vermissen.

Unsere Gedanken sind bei Annelie und seinen beiden Kindern.

Ulrich Waller

Termin

15. Mai 2023


Nebenan – v.l.n.r. Stephan Grossmann, Oliver Mommsen _Abdruck bei Nennung des Fotografen honorarfrei © Jim Rakete

Nebenan

Nebenan

Der neue Theaterkrimi von Daniel Kehlmann

Info

Ein bekannter Filmschauspieler, dessen Karriere eigentlich nicht zu bremsen ist und dem auch privat alles zu gelingen scheint, trifft kurz vor einem wichtigen Casting in London, das seine internationale Karriere beschleunigen soll, unten in der Eckkneipe in dem Haus, in dem er ein Loft gekauft hat, auf einen ihm unbekannten Nachbarn. Der fängt an, ihn mit immer neuen Details aus seinem Privatleben zu provozieren. Woher weiß er das alles? Das kann er nicht alles wissen, nur weil er auf der anderen Seite des Innenhofes lebt.
Er entpuppt sich als Mitarbeiter eines Kreditkartenunternehmens, der sich aus den Kontobewegungen seiner Kunden ein exaktes Bild von deren Leben machen kann. Immer wenn der Schauspieler zum Taxi will, enthüllt er ein neues Detail: über die Untreue der Ehefrau, über ganz private Internet-Surfereien, über neue Filmprojekte, die zu scheitern drohen. Und auch zu den gespielten Filmrollen des Schauspielers hat der Nachbar eine ganz dezidierte Meinung.
Der sieht plötzlich sein ganzes Leben vor sich. Und langsam begreift er, dass sich um einen ausgeklügelten Racheplan von jemand handelt, der sich als Gentrifizierungsopfer und Wendeverlierer sieht. Und er scheint zu funktionieren und fängt an, das Leben des vermeintlichen Gewinners völlig durcheinanderzubringen.

Daniel Kehlmann gelingt damit nach „Heilig Abend“, das Dezember 2023 wieder auf dem Spielplan steht, erneut ein richtiger und in dem Aufeinandertreffen dieser zwei eigentlich nicht kompatiblen Welten auch sehr komischer Theaterkrimi mit starken Dialogen und einem überraschenden Plot.

Mit Oliver Mommsen und Stephan Grossmann stehen zwei der gefeierten Protagonisten der Aufführung von „Das perfekte Geheimnis“ wieder zusammen auf der Bühne. Das verspricht nicht nur Spannung, sondern auch eine Menge Spaß.

Mit

Anna Caterina Fadda, Johanna Christine Gehlen/Isabell Giebeler/Anne Weber, Stephan Grossmann, Torsten Hammann, Oliver Mommsen, Nadja Petri, Martin Wolf/Holger Dexne

Regie: Ulrich Waller | Bühne: Raimund Bauer | Kostüme: Ilse Welter

Deutsche Erstaufführung

13. März 2023

Dauer

ca. 90 Minuten, keine Pause

zum Spielplan

Gefördert von

Unschlagbar gut: Am St. Pauli Theater bilden die TV-Stars Stephan Grossmann und Oliver Mommsen ein wahres Dream-Team. Als unscheinbarer Bruno und Strahlemann-Schauspieler Oliver prallen sie in „Nebenan“ aufeinander. Autor Daniel Kehlmann verdichtet hier ein Stück Zeitgeschichte – die deutsche Wiedervereinigung – zum packenden Machtkampf zweier Männer, die unterschiedlicher nicht sein können. Es geht um Ossis, Wessis, verletzte Gefühle und Lebenslügen. Regisseur Ulrich Waller bringt eine faszinierend dichte Inszenierung auf die Bühne, mit zwei Hauptdarstellern, die vielschichtig und stimmig gestaltete Charaktere zeigen. Am Ende großer Premierenjubel fürs gesamte Ensemble, darunter die rotzige Kneipenwirtin (Nadja Petri) und Stammgast Micha (Torsten Hammann). Ihnen zuzuschauen: Ein hochspannendes Vergnügen!

Hamburger Morgenpost

Oliver, gespielt von Oliver Mommsen, der Mann auf der vermeintlichen Sonnenseite und Stephan Grossmann, der sich als Wendeverlierer sieht, beide spielen ganz wunderbar. Eine Art Ost-West-Abrechnung, mit nie zu Ende ausgeräumten Missverständnissen, Scheinheiligkeit in Beziehungen, der gläserne Mensch. All das sind Themen an diesem Abend. Ganz nebenbei wird auch noch das Image des Schauspielers demontiert. Tragisch und komisch zugleich. Und voller Unterhaltung.

NDR Kulturjournal 90,3

Aber anders als am Burgtheater in Wien, dessen Direktor Martin Kusej die Uraufführung spektakulär versemmelt hat, funktioniert das Stück jetzt, es wirkt wie es wirken soll: deutsch und giftig. Und damit ist es gerettet – vom tollen Ensemble am kleinen Reeperbahn-Theater; in einer Inszenierung, die um viele Klassen besser ist als die Uraufführung.

Michael Laages, Kritiker für Deutschlandradio, Nachtkritik, Die Deutsche Bühne.

Mit Oliver Mommsen und Stephan Grossmann sind die Protagonisten in Kehlmanns Theaterkrimi idealtypisch besetzt. Bei diesem etwas anderen Kneipen-Quiz Grossmann als Wende- und Gentrifizierungs-Verlierer zuzusehen ist nicht nur komisch, sondern bewegend und hochspannend. Und ebenso Spaß macht es, den smarten Oliver dank des ausgetüftelten Racheplans seines Widersachers mehr und mehr leiden zu sehen. Szenenbeifall nicht nur für diese beiden Verlierertypen, sondern minutenlanger Applaus am Ende für das ganze siebenköpfige Ensemble.

Hamburger Abendblatt

Es gibt einen wunderbaren psychologischen Film- Krimi „Nebenan“ mit Daniel Brühl. Wer die Geschichte um den Wendeverlierer Bruno mit voller Wucht erleben will, so dass sie richtig unter die Haut geht, legt aber nicht die DVD ein, sondern geht ins St. Pauli Theater, wo das ungleiche Paar Stephan Grossmann als Bruno im Psychoduell mit Oliver Mommsen als Oliver, und ein großartiges Kneipenpersonal die deutsche Erstaufführung des Kehlmann-Krimis zu einem unvergesslichen Theaterereignis machen.
Regisseur Ulrich Waller hat im gruselig-schönen Dreh-Bühnenbild von Raimund Bauer die Szenen des Stücks nahezu filmisch voneinander getrennt. Was kann das eben Gesehene noch toppen, welche dunklen Seiten werden noch ans Licht kommen? Es wird zuverlässig in der nächsten Szene übertroffen bis  zum ebenfalls überraschenden Finale.

Die Welt

Oliver Mommsen und Stephan Grossmann sind die ideale Besetzung für das Stück. Die wechselnde Dynamik und das sich verschiebende Machtverhältnis zwischen den Figuren Bruno und Oliver gelingt ihnen perfekt. Ein spannendes Kammerspiel mit Western-Charakter.

NDR-Hamburg-Journal

Überzeugen kann das Stück auch mit seinen absurden Momenten, die nicht nur der Feder des Autors Daniel Kehlmann, sondern auch dem vertrauten Zusammenspiel von Oliver Mommsen und Stephan Grossmann zu verdanken sind. Sie verleihen “Nebenan” eine Leichtigkeit, die bei all der Tiefe auch einen kurzweiligen Theaterabend verspricht.

Tag24


Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys

Ulrich Tukur & Die Rhythmus Boys

Es leuchten die Sterne

Stückinfo

Es leuchten die Sterne am Himmel für dich, sie glänzen und glühen am Firmament… – was wäre das Weltall ohne sie?
Und was wäre das Leben ohne die schwerelose Musik der Rhythmus Boys, die es seit bald einem Menschenalter verstehen, Finsternis in Licht, Not in Zuversicht und Traurigkeit in beste Laune zu verwandeln?
Kommen Sie mit auf einen Spaziergang im Tanzschritt schwingender Rhythmen, eine Reise auf den Flügeln bunter Träume, begleitet von vier fabelhaften Musikern, deren artistisches Können nur noch durch ihre optische Wirkung übertroffen wird.
Erleben Sie ein Feuerwerk bezaubernder Melodien, das in farbenfrohen Explosionen alle lähmenden Widersprüche unseres Lebens in Armut und Wohlklang auflöst. Versäumen Sie nicht, was Ihr Dasein bleibend verändern könnte: distinguierte Tanzmusik. Refraingesang. Erstklassige Instrumente. Vornehme Kleidung. Gutes Auftreten. Internationales Repertoire. Lieder wie „The Continental“, „Schwarzer Panther“, „Happy Feet“, „Nasse Lyrik“, „Das Großstadt-Lied“, „Traummusik“, „Es leuchten die Sterne“, „Anything Goes“ neben italienischen und französischen Schlagern der Weltklasse werden Ihnen in phantastischen neuen Arrangements den Atem verschlagen, und Sie werden sich sagen: Bisher habe ich nur existiert, jetzt aber lebe ich!

Mit

Ulrich Tukur – Gesang, Klavier, Akkordeon | Ulrich Mayer – Gitarre, Gesang | Günter Märtens – Kontrabass, Gesang | Kalle Mews – Schlagzeug, Gesang

Termine

19. bis 21. Dezember 2024

Preise

29,00 € bis 69,00 €

Dauer

ca. 120 Minuten, keine Pause

Kartenzum Spielplan

Pressestimmen

 

Wer nach solchem Konzert keine gute Laune hat, hat wahrscheinlich gar keine Launen.
Süddeutsche Zeitung Online

Schlager, Swing und gehobener Unsinn.
Von Anfang an ist dieses Konzert irgend etwas zwischen Swing, Schlager, Slapstick und Parodie. Ulrich Tukur spielt eine unsympathische Rolle und bringt mit seiner Nonchalance das Kunststück fertig, dabei trotzdem sympathisch zu wirken. Das Publikum lässt sich willig auf den gehobenen Unsinn ein und unterhält sich bestens.
Lübecker Nachrichten

Ulrich Tukur als Zentrum seiner Band. Natürlich singt er, spielt Klavier oder auch mal Akkordeon. Aber was da zu erleben war, ging weit über ein Konzert hinaus. Das war Konzert, Varieté, Kabarett, Theater und durchaus manchmal herrlicher Blödsinn. Die Mimik beim Spiel, das ist alles umwerfend komisch, das ist herrlich ironisch und sympathisch, auch selbstironisch. Also jeder Einzelne ist ein Typ, ein Charakter. Diese Band ist einfach Kult. Die Arrangements schreibt die Gruppe sich auf den Leib, und da klingt dann manch bekannter Titel plötzlich überraschend und erfrischend neu. Das macht einfach Spaß zu hören und zu sehen, und wenn man sich darauf eingelassen hat, ist das Unterhaltung vom Feinsten. Diese tolle Stimmung steigerte sich weiter bis zum Schluss, wo es nach Zugaben dann wirklich Standing Ovations gab. Tukur moderiert, spielt, singt. Also wirklich ein Multitalent, ein Entertainer im besten Sinn. Hier lebt er seine große Leidenschaft aus.
hr2-Radio


Nebenan – v.l.n.r. Stephan Grossmann, Oliver Mommsen _Abdruck bei Nennung des Fotografen honorarfrei © Jim Rakete

Nebenan

Nebenan

Theaterkrimi von Daniel Kehlmann

Stückinfo

Ein bekannter Filmschauspieler, dessen Karriere eigentlich nicht zu bremsen ist und dem auch privat alles zu gelingen scheint, trifft kurz vor einem wichtigen Casting in London, das seine internationale Karriere beschleunigen soll, unten in der Eckkneipe in dem Haus, in dem er ein Loft gekauft hat, auf einen ihm unbekannten Nachbarn. Der fängt an, ihn mit immer neuen Details aus seinem Privatleben zu provozieren. Woher weiß er das alles? Das kann er nicht alles wissen, nur weil er auf der anderen Seite des Innenhofes lebt.

Er entpuppt sich als Mitarbeiter eines Kreditkartenunternehmens, der sich aus den Kontobewegungen seiner Kunden ein exaktes Bild von deren Leben machen kann. Immer wenn der Schauspieler zum Taxi will, enthüllt er ein neues Detail: über die Untreue der Ehefrau, über ganz private Internet-Surfereien, über neue Filmprojekte, die zu scheitern drohen. Und auch zu den gespielten Filmrollen des Schauspielers hat der Nachbar eine ganz dezidierte Meinung.
Der sieht plötzlich sein ganzes Leben vor sich. Und langsam begreift er, dass sich um einen ausgeklügelten Racheplan von jemand handelt, der sich als Gentrifizierungsopfer und Wendeverlierer sieht. Und er scheint zu funktionieren und fängt an, das Leben des vermeintlichen Gewinners völlig durcheinanderzubringen.

Daniel Kehlmann gelingt damit nach „Heilig Abend“, das vom 21. bis 26. November 2023 wieder auf dem Spielplan steht, erneut ein richtiger und in dem Aufeinandertreffen dieser zwei eigentlich nicht kompatiblen Welten auch sehr komischer Theaterkrimi mit starken Dialogen und einem überraschenden Plot.

Mit Oliver Mommsen und Stephan Grossmann stehen zwei der gefeierten Protagonisten der Aufführung von „Das perfekte Geheimnis“ wieder zusammen auf der Bühne. Das verspricht nicht nur Spannung, sondern auch eine Menge Spaß.

Mit

Isabell Giebeler/Anne Weber, Stephan Grossmann, Torsten Hammann, Oliver Mommsen, Nadja Petri, Martin Wolf/Holger Dexne, Franziska Weidling

Regie: Ulrich Waller | Bühne: Raimund Bauer | Kostüme: Ilse Welter

Neue Termine

30. Januar bis 13. Februar 2025

Beginn
jew. 19.30 Uhr, sonntags um 18 Uhr

Dauer

ca. 90 Minuten, keine Pause

Preise

Dienstags bis donnerstags und sonntags 17,90 € bis 54,90 €

Freitags und samstags 19,90 € bis 59,90 €

Schüler/innen, Studierende und Auszubildende: 50 % des Kartennettopreises

Kartenzum Spielplan

Gefördert von

Pressestimmen

Unschlagbar gut: Am St. Pauli Theater bilden die TV-Stars Stephan Grossmann und Oliver Mommsen ein wahres Dream-Team. Als unscheinbarer Bruno und Strahlemann-Schauspieler Oliver prallen sie in „Nebenan“ aufeinander. Autor Daniel Kehlmann verdichtet hier ein Stück Zeitgeschichte – die deutsche Wiedervereinigung – zum packenden Machtkampf zweier Männer, die unterschiedlicher nicht sein können. Es geht um Ossis, Wessis, verletzte Gefühle und Lebenslügen. Regisseur Ulrich Waller bringt eine faszinierend dichte Inszenierung auf die Bühne, mit zwei Hauptdarstellern, die vielschichtig und stimmig gestaltete Charaktere zeigen. Am Ende großer Premierenjubel fürs gesamte Ensemble, darunter die rotzige Kneipenwirtin (Nadja Petri) und Stammgast Micha (Torsten Hammann). Ihnen zuzuschauen: Ein hochspannendes Vergnügen!

Hamburger Morgenpost

Oliver, gespielt von Oliver Mommsen, der Mann auf der vermeintlichen Sonnenseite und Stephan Grossmann, der sich als Wendeverlierer sieht, beide spielen ganz wunderbar. Eine Art Ost-West-Abrechnung, mit nie zu Ende ausgeräumten Missverständnissen, Scheinheiligkeit in Beziehungen, der gläserne Mensch. All das sind Themen an diesem Abend. Ganz nebenbei wird auch noch das Image des Schauspielers demontiert. Tragisch und komisch zugleich. Und voller Unterhaltung.

NDR Kulturjournal 90,3

Aber anders als am Burgtheater in Wien, dessen Direktor Martin Kusej die Uraufführung spektakulär versemmelt hat, funktioniert das Stück jetzt, es wirkt wie es wirken soll: deutsch und giftig. Und damit ist es gerettet – vom tollen Ensemble am kleinen Reeperbahn-Theater; in einer Inszenierung, die um viele Klassen besser ist als die Uraufführung.

Michael Laages, Kritiker für Deutschlandradio, Nachtkritik, Die Deutsche Bühne.

Mit Oliver Mommsen und Stephan Grossmann sind die Protagonisten in Kehlmanns Theaterkrimi idealtypisch besetzt. Bei diesem etwas anderen Kneipen-Quiz Grossmann als Wende- und Gentrifizierungs-Verlierer zuzusehen ist nicht nur komisch, sondern bewegend und hochspannend. Und ebenso Spaß macht es, den smarten Oliver dank des ausgetüftelten Racheplans seines Widersachers mehr und mehr leiden zu sehen. Szenenbeifall nicht nur für diese beiden Verlierertypen, sondern minutenlanger Applaus am Ende für das ganze siebenköpfige Ensemble.

Hamburger Abendblatt

Es gibt einen wunderbaren psychologischen Film- Krimi „Nebenan“ mit Daniel Brühl. Wer die Geschichte um den Wendeverlierer Bruno mit voller Wucht erleben will, so dass sie richtig unter die Haut geht, legt aber nicht die DVD ein, sondern geht ins St. Pauli Theater, wo das ungleiche Paar Stephan Grossmann als Bruno im Psychoduell mit Oliver Mommsen als Oliver, und ein großartiges Kneipenpersonal die deutsche Erstaufführung des Kehlmann-Krimis zu einem unvergesslichen Theaterereignis machen.
Regisseur Ulrich Waller hat im gruselig-schönen Dreh-Bühnenbild von Raimund Bauer die Szenen des Stücks nahezu filmisch voneinander getrennt. Was kann das eben Gesehene noch toppen, welche dunklen Seiten werden noch ans Licht kommen? Es wird zuverlässig in der nächsten Szene übertroffen bis  zum ebenfalls überraschenden Finale.

Die Welt

Oliver Mommsen und Stephan Grossmann sind die ideale Besetzung für das Stück. Die wechselnde Dynamik und das sich verschiebende Machtverhältnis zwischen den Figuren Bruno und Oliver gelingt ihnen perfekt. Ein spannendes Kammerspiel mit Western-Charakter.

NDR-Hamburg-Journal

Überzeugen kann das Stück auch mit seinen absurden Momenten, die nicht nur der Feder des Autors Daniel Kehlmann, sondern auch dem vertrauten Zusammenspiel von Oliver Mommsen und Stephan Grossmann zu verdanken sind. Sie verleihen “Nebenan” eine Leichtigkeit, die bei all der Tiefe auch einen kurzweiligen Theaterabend verspricht.

Tag24


Der kleine Prinz_Illustration von Bärbel Fooken

Der kleine Prinz

Der kleine Prinz

Nach Antoine de Saint-Exupéry
In einer Fassung von Felix Bachmann und Cornelius Henne

Stückinfo

Mit viel Live-Musik!

Das diesjährige Weihnachtsmärchen wird eine Theaterfassung der legendären Erzählung des französischen Autors Antoine de Saint-Exupéry sein – ein Klassiker der Weltliteratur mit einer sehr poetischen Kritik an der Erwachsenwelt und der heutigen Konsumgesellschaft, in der nur Äußerlichkeiten zählen und zwischenmenschliche Werte in den Hintergrund getreten sind.

Auf der Suche nach einem Freund verlässt der kleine Prinz seine wunderschöne Blume und reist von Planet zu Planet. Dort begegnet er Gestalten, die nur mit sich selbst beschäftigt sind und dabei die wichtigen Dinge verdrängt haben.

Als er auf dem Planeten Erde landet, trifft er einen Fuchs, der ihm die Geheimnisse einer einmaligen Bindung zwischen zwei Wesen erklärt: „Du bist zeitlebens verantwortlich für das, was Du Dir vertraut gemacht hast.“ Und: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Schließlich findet der kleine Prinz mitten in der Wüste einen Menschen, der für ihn zum lang gesuchten Freund wird. Als es Zeit ist, kehrt er zu seiner Blume zurück, um ihr von seinen Abenteuern zu berichten.
Ein Plädoyer für Freundschaft und Menschlichkeit.

Felix Bachmann und sein Team, die sich auch schon für die letzten erfolgreichen Weihnachtsproduktionen, wie „Janosch – komm wir finden einen Schatz“ und „Das Dschungelbuch“ verantwortlich zeichnen, werden aus dem Stoff wieder ein Stück mit viel Musik für Jung und Alt machen.

Für Kinder ab 5 Jahren

Schauspieler und Kreativteam

Mit: Thorben Korn, Joannie Labelle/Felix Barg, Marina Lubrich, Peter Neutzling, Kim Rosner u.a.
Regie: Felix Bachmann | Bühne: Anna Kasten
Kostüme: Martina Müller | Musikalische Leitung/Komposition: Thorben Korn | Liedtexte: Anne X. Weber

Dauer

ca. 60 Minuten, ohne Pause – Änderungen vorbehalten!


Elvis - Das Musical - Foto: Estrel

Elvis - Das Musical

ELVIS - Das Musical

präsentiert von Stars in Concert

Stückinfo

Elvis Presley ist wieder da!

Die rund zweistündige Live-Show lässt Elvis’ musikalisches Leben Revue passieren. Wie kein anderer hat Elvis ganze Generationen geprägt und hat weltweit über eine Milliarde Tonträger verkauft. Er war der Soundtrack vieler Jugendlicher beim ersten Kuss und hat vom Gospel bis hin zum Blues und Rock´n´Roll Musikgeschichte geschrieben. Und genau diese Geschichte hat Produzent Bernhard Kurz („Stars in Concert“, Estrel Showtheater Berlin) in „Elvis – Das Musical“ zusammengefasst. Die zweistündige Live-Show lässt Elvis’ musikalisches Leben Revue passieren – vom Gospel über den Blues bis hin zum hemmungslosen Rock’n’ Roll. Höhepunkt ist dabei das Konzert aus dem Jahr 1973 auf Hawaii, mit dem Elvis ein Stück Musikgeschichte geschrieben hat.

Die Rolle des Elvis Presley wird von dem gebürtigen Iren Grahame Patrick verkörpert, der seinem Vorbild verblüffend ähnlich sieht und mit seiner Wandlungsfähigkeit den jungen wie alten Elvis doubelt. Auch seine Stimme klingt so täuschend echt, dass es fast unglaublich erscheint, nicht den echten Elvis vor sich zu sehen. Die Show wird zu einer Vision der perfekten Täuschung.

Neben Grahame Patrick brilliert das „The Stamps Quartet“: Das Gospel-Quartett, rund um Originalmitglied Ed Enoch, begleitete den King von 1971 bis 1977 bei über 1.000 Konzerten und sang zudem bei seiner Beerdigung im August 1977. Das Quartett zählt zu den bekanntesten Gospelgruppen der Welt, wurde mit dem Grammy Award ausgezeichnet und in die Gospel Music Hall of Fame aufgenommen.

„Elvis – Das Musical“ ist ein Musik-Erlebnis ganz besonderer Art, bei dem die Zeit ein wenig zurückgedreht wird. Der Kult um den King lebt neu auf, wenn Grahame Patrick ins Licht der Scheinwerfer tritt und mit unwiderstehlichem Charme, mitreißendem Gesang und Tanz seine Performance gibt.
Produzent Bernhard Kurz ist für diese Show sowie seine weiteren aktuellen Produktionen „Stars in Concert“, die ABBA-Story „Thank you for the music“ und „all you need is love!“ mehrfach in den USA als „Best Producer“ ausgezeichnet worden.

Moderation in deutscher Sprache.

Unser Theatersaal ist vollklimatisiert!

Mit

Elvis: Grahame Patrick Doyle
Stamps Quartet: Ed Enoch, David Mann, Casey Shepherd, James Worthing

Musikalische Leitung und Keyboard: Robin Scott / Chris Lewis
Schlagzeug: Ludger Kleff / Chris Evans / Tim Hahn
Gitarre: Rainer Daniel / Ralf Tonnius
Bass: Simon Pauli / Tobias Kabiersch / HD Lorenz
Trompete: David Reinhard / Alan Sommer / Jotham Bleiberg
Posaune: Daniel Busch / Stephan Bohm
Saxophon: Jarek Jeziorowski / Oliver Oltersdorf / Frank Fritsch

Colonel Parker: Nicolai Tegeler
Tänzerinnen: Luciana Fuzetti / Gwennaelle Ludwig

Termine

3. August bis 8. September 2024

Beginn
Dienstags – freitags und sonntags jew. 19:30 Uhr,
samstags 15 und 20 Uhr

Preise

39,50 € bis 79,50 €

Schüler/innen, Studierende und Auszubildende: 50 % des Kartennettopreises

Leider sind wir aus technischen Gründen gezwungen, die induktive Höranlage bei dieser Veranstaltung wegen Verwendung elektrisch verstärkter Instrumente auszuschalten.

Dauer

ca. 160 Minuten, inkl. Pause

Kartenzum Spielplan

Marlene Jaschke

MARLENE JASCHKE

"Hier bin ich Mensch..."

Stückinfo

Der Literaturkreis von Marlene Jaschke hat Großes vor und wagt sich an Goethes „Faust“ heran – eine echte Herausforderung.
Welche Rolle die Leiterin, Frau Kohlmetz, für Marlene vorgesehen hat ist noch nicht raus. Deswegen lernt Marlene vorsorglich alle infrage kommenden Texte auswendig.

In ihrer unverwechselbaren Art präsentiert die Komikerin Jutta Wübbe alias Marlene Jaschke ihr neues Programm, “Hier bin ich Mensch…“
Begleitet wird sie dabei wieder von dem Orgelspieler der St. Trinitatisgemeinde Herrn Griepenstroh.

Termine

14. bis 16. September 2024

Beginn: jew. 19.30 Uhr, sonntags um 18 Uhr

Preise

17 € bis 44 €

Schüler/innen, Studierende und Auszubildende erhalten 50 % Rabatt auf den Kartennettopreis. Nur telefonisch buchbar unter 040-4711 0 666.

Dauer

ca. 120 Minuten, inkl. Pause

Kartenzum Spielplan

Eule findet den Beat mit allen Tieren - Illustration: Charlotte Simon

Eule findet den Beat

EULE FINDET DEN BEAT – MIT GEFÜHL

Nach dem gleichnamigen Hörspiel von Charlotte Simon, Nina Addin und Christina Anders

Stückinfo

Theater-Konzert mit Live-Musik

Nach dem großen Erfolg des ersten Theater-Konzerts, kommt nun endlich die Fortsetzung. Das Regie-Duo um Christina Anders und Cristiana Garba inszeniert auch den dritten Teil der Eule-Hörspielreihe.

Musik ist die Sprache der Gefühle. Das findet Eule im dritten Teil ihrer aufregenden Reise durch die Welt der Musik heraus – denn sie möchte ihren ersten eigenen Ukulele-Song schreiben! Aber wie macht man das überhaupt?
Auf ihrer Suche nach Antworten, was es braucht, um ein erstes eigenes Lied zu komponieren, stellt Eule nicht nur ein Konzert im Wald auf die Beine, sie lernt auch eine ganze Reihe neuer musikalischer Freunde kennen. Jeder mit einem anderen Gefühl im Gepäck, das seinen ganz eigenen Beat hat. So begegnen ihr Gefühle wie Liebe, Freude und Mut, aber auch Traurigkeit, Wut und Angst kreuzen ihren Weg. Am Ende hat Eule jede Menge über Gefühle erfahren und spürt, wie gut es tut, diese durch Musik auszudrücken.

Lotet die Show zum ersten Hörspiel die Grenzen zwischen Theater, Konzert und interaktiver Party aus, stellen Anders und Garba mit der Inszenierung des dritten Teils die Gefühle ins Zentrum. „Uns ist wichtig, dem Publikum die Gefühle sprichwörtlich nah zu bringen“ so das Regie-Duo. Am Musik-Live-Erlebnis wird sich dadurch für die jungen Zuschauer*innen aber nichts ändern. Mit ihrem eingespielten fünfköpfigen Team wird es auch dieses Mal nur live performte Songs geben.

Für Kinder ab 4 Jahren

Schauspieler und Kreativteam

Mit: Jonas Anders, Andreas Christ, Leo Lazar, Nikola Lenk, Kristin Riegelsberger

Regie: Christina Anders und Cristiana Garba | Bühne: Azizah Hocke
Kostüme: Patricia Royo | Musikalische Leitung: Jonathan Wolters | Choreographische Leitung: Regina Rossi | Licht und Ton: Hanno Petersen

Termine

Samstag, 19. Oktober 2024

Beginn: 11 und 15 Uhr

Zusatztermin: Sonntag, 20.10.2024

Beginn: 14 Uhr

Preise

21,40 und 26,40 €

Dauer

ca. 70 Minuten, ohne Pause – Änderungen vorbehalten!

Gefördert durch die Kulturbehörde Hamburg, die Hamburgische Kulturstiftung, die Rudolf Augstein Stiftung und die Stiftung Rheingau Musik Festival

Kartenzum Spielplan
Eule findet den Beat - mit Gefühl © Silviu Garba

Stimmen zu “Eule findet den Beat – mit Gefühl”

“Ich habe ein zauberhaftes Stück über Gefühle gesehen, doch ein Gefühl möchte ich noch hinzufügen: Meine Bewunderung.”
Rolf Zuckowski nach der Premiere


DamenLikörChor

DamenLikörChor

Das Herz schlägt höher

Info

Der Damenlikörchor aus Hamburg feiert 25 jähriges Jubiläum

Was als Schnapsidee in einer Hamburger Küche mit sechs Frauen begann, wurde in einem Vierteljahrhundert zu einem im Norden weltbekannten Showchor. Sie singen wie die Engel und treffen (fast) immer den richtigen Ton. Und sie kommen, um zu feiern: Das Leben, die Liebe und den schönen Klang.

Die 30 hinreißenden Damen haben sich nicht nur als „singendes Bühnenbild“ einen Namen gemacht, sie haben auch sonst einiges zu bieten: Mehr als tausend Jahre Krisen- und Beziehungserfahrung, einen überdurchschnittlichen Konsum an durchsichtigen Getränken, knallroten Lippenstiften, hochhackigen Schuhen, figurformender Unterwäsche und künstlichen Wimpern. Dazu 25.000 Tourkilometer, jede Menge Zigaretten und Rock ‘n’ Roll an Hotelbars – die Bühnen südlich von Hamburg wollen schließlich auch geentert werden.

Chorleiter Mathias Weibrich sagt über „seine“ Damen: „Das sind stolze Frauen, die mit viel Kraft und Humor die Bühne zum Beben bringen. Sie haben eine starke Botschaft, lachen dabei aber auch immer über sich selbst. Dem kann man sich einfach nicht entziehen!“

Singen, Tanzen, die Bühne rocken – all das und noch viel mehr können die Damen. Nur eines nicht: bei Wettbewerben gegen einen Kinderchor gewinnen.

Aber wen stört das schon: Nach 25 Jahren Gesang feiert der Damenlikörchor feuchtfröhlich sein Jubiläum. Mit brandneuen Liedern und „Greatest Hits“, überraschenden Kostümwechseln, Tanzeinlagen (an guten Tagen sogar synchron) und wahren Geschichten aus dem Leben der Sängerinnen. Und wenn dann der erste Ton erklingt, „schlägt das Herz höher, denn die Show beginnt!“

Unser Theatersaal ist vollklimatisiert!

Kreativteam

Chorleitung: Mathias Weibrich
Am Klavier: Jörg Hochapfel

Termine

12. + 13. September 2024

Beginn: 19:30 Uhr

Preise

21,10 € – 37,60 €

Schüler/innen, Studierende und Auszubildende: 50 % des Kartennettopreises an der Ticket-Hotline

Karten kaufenzum Spielplan

IM SCHATTEN DER DIKTATUR

IM SCHATTEN DER DIKTATUR

Der Schauspieler René Deltgen
von Frank Feitler und Kristof van Boven

Info

Er ist der berühmteste Sohn der Stadt Esch, die 2022 Kulturhauptstadt Europas war, der Schauspieler René Deltgen. Er war 19, als er Luxemburg verließ, um in Köln Schauspiel zu studieren. Der „Escher Jong“ wurde schwindelerregend schnell von Publikum und Presse gefeiert. Als die Nazis die Macht übernahmen, stieg er auf in die erste deutsche Schauspielergarde und wurde ein Liebling von Joseph Goebbels. Bei seinen Landsleuten fiel er deswegen in Ungnade und empört über seine Unterschrift unter zwei Nazi-Manifeste, die die Luxemburger zum Anschluss an Deutschland bzw. zum Eintritt in die Hitler-Jugend aufforderten, verurteilten sie ihn nach dem Krieg als Kollaborateur und bürgerten ihn aus. In Deutschland konnte er seine Karriere völlig unbelastet fortsetzen.

Die beiden auch in Deutschland erfolgreichen Luxemburger Schauspieler André Jung (zuletzt im Kino zu sehen in „Wanda mein Wunder“ und in der Fernsehserie „Unbroken“) und Luc Feit (Babylon Berlin) versuchen, sich Deltgen anzunähern und sich ein Bild zu machen vom Leben eines Künstlers in der Diktatur.

Schauspieler und Kreativteam

Mit: André Jung, Luc Feit
Regie: Ulrich Waller
Ausstattung: Raimund Bauer

Produktion: Escher Theater

Ko-Produktion: Esch2022 – Capitale Européenne de la culture, Théâtre de la Ville de Luxembourg, St. Pauli Theater, Hamburg

Termin:

11. April 2024, Beginn: 19.30 Uhr

Preise:

17,90 € bis 47,90 €

Dauer der Vorstellung:

ca. 70 Minuten, keine Pause

Pressestimmen

„Westdeutsche Nachkriegskinder kennen Renè Deltgen als «Paul Temple»-Sprecher im Radio und als «Der Hexer» im Edgar-Wallace-Kino; die letzte Fernsehrolle war der Alm-Öhi in einer «Heidi»-Verfilmung. Deltgen, auf Helden spezialisiert, verstrickte sich tief in der Medien-Strategie der Nazis in Propagandafilmen der UFA und stand kurz vor Kriegsende noch auf der Liste von Hitlers Lieblingsschauspielern.
Der Staat Luxemburg entzieht ihm nach dem Krieg die Staatsbürgerschaft. Der Prozess um Deltgens Nazi-Verstrickung spielt eine große Rolle in der Inszenierung von Ulrich Waller; und beispielhaft naiv verteidigt sich der berühmte Schauspieler – er sei doch immer nur das gewesen, Schauspieler eben, und er habe doch immer nur Aufträge und Verträge erfüllt … kein Schuldbewusstsein, nirgends. Besonders übel nahm ihm das Heimatland, dass er unter jungen Leuten offiziell geworben hatte für die Nazis.
Autor Feitler hat einen Dialog für zwei Schauspieler geschrieben. Ein überdimensionaler Reisekoffer steht auf der Bühne – wird er aufgeklappt, erscheint darin ein feines Garderobenzimmer: Deltgens Room. Und je öfter der ältere in den Schminkspiegel schaut, desto mehr verwandelt er sich in das Objekt der Recherche: eben in das René-Deltgen-Ich. André Jung (auch ein Luxemburger) spielt diesen Deltgen – eindrucksvoll formt er dessen Profile, auch die Masken. Vor Gericht etwa versteinert er geradezu in verzweifelter Ahnungslosigkeit. Luc Feit ist derweil der ewige Angreifer – Mitschuld zu benennen ist immer leichter, als sie zu akzeptieren, sie zu tragen.
Aus Raimund Bauers Klappkoffer heraus (in den der alte Deltgen immer zurück flüchten kann) und mit viel dokumentarischem Film-Material, auf den Koffer projiziert, gelingt ein dichter kleiner Abend. Die Recherche um «En Escher Jong» erinnert an Kraft und Klarheit im Umgang mit Geschichte.“
Theater heute, Mai 22

„Der Luxemburger René Deltgen, der während der Hitlerzeit in Deutschland zu einem Star wurde, war zweierlei: ein Pionier in der Filmbranche – und ein Landesverräter. Oder nicht? Was bewegte den Mann, der laut eigener Aussage kein Faschist war und doch mit verschiedenen „Nazi-Bonzen“ verkehrte? In „En Escher Jong“ tasten sich Luc Feit und André Jung auf packende Weise an diese Fragen heran.
Wie hätte man selbst an Deltgens Stelle reagiert? Hätte man sich stärker gegen den Faschismus aufgelehnt? Wäre man nach dem Aufstieg Hitlers endgültig nach Luxemburg zurückgekehrt und hätte damit seiner Schauspielerexistenz einen Todesstoß versetzt.“
Luxemburger Tagblatt

„Dem hervorragenden André Jung kauft man die Rolle des Deltgen unbedingt ab. Mal selbstbewusst, mal naiv, mal genervt und dann wieder verloren und verzweifelt … Sagt er die Wahrheit oder sind es Ausreden? Ist es Naivität, Dummheit oder Lässigkeit? Und als Zuschauer erlebt man alle möglichen Emotionen, von Wut bis Mitleid, von Verachtung bis Widerwillen. Man fragt sich, wer bin ich, da zu urteilen?
Sehr ernste Themen, die für aktuelle Ereignisse relevant sind, werden von Jungs Partner Luc Feit ans Licht gebracht. Und so wird auch suggeriert, dass es heute viel einfacher ist, all diese Fragen zu stellen. Und das bleibt so, bis zum Schluss, weil vieles nicht klar ist, weil es auf vieles keine Antwort gibt. Und Deltgen selbst hat auch keine Antworten. Er schweigt. Das Stück zeigt, dass es oft nicht nur schwarz und weiß ist.”
Radio 107/Luxemburg

“Regisseur Waller führt seine beiden Darsteller spielerisch und scheinbar improvisatorisch an die Figur Deltgen heran. Eine feine Idee. Überzeugend umgesetzt. Auch dank der nostalgisch anmutenden Kulisse von Raimund Bauer läßt sich das Publikum gerne mitnehmen Deltgens Karrierestationen zu folgen. In der Textfassung von Frank Feitler und Kristof van Boven hinterfragen Andrè Jung und Luc Feit gekonnt Deltgens Wirken im Spannungsfeld von Kunst und Politik. Eine eindringliche Inszenierung, die am Ende gefeiert wurde.”
Hamburger Abendblatt