Kiezstürmer 2024
Kiezstürmer
Das Festival der jungen Regisseure
Info
Es ist wieder Kiezstürmer-Zeit!
Die Zusammenarbeit des St. Pauli Theaters mit der Theaterakademie Hamburg hat sich als eine der renommiertesten Plattformen für den Regienachwuchs etabliert. Für zwei Tage gehört auch in diesem Jahr unsere Bühne ganz dem Regie-Nachwuchs: Seit dem Jahre 2005 bieten wir diesem einmal im Jahr die Chance, seine Ideen auf einer klassischen Bühne zu realisieren. Die Stücke spielen mit den Genres, setzen auf mutige Art und Weise auch literarische Vorlagen überraschend um und setzen sich aber auch mit alten, bekannten Stilmitteln auseinander. Und bei all dem sind sie immer auf der Suche nach neuen Formen von intelligenter Unterhaltung. Das von Ulrich Waller initiierte Festival bietet auch in diesem Frühjahr dem Regie-Nachwuchs die Chance, seine Ideen auf einer großen Bühne zu realisieren.
Mit dabei sind in diesem Jahr:
Lea Marlen Balzer: Zwei Herren von Real Madrid
Moritz Rux: bis gleich kein problem
Ilario Rascher: you with the sad eyes
Antonie Zschoch: schluss. aus.
Künstlerische Leitung: Ulrich Waller I Dramaturgische Betreuung: Karin Nissen-Rizvani I Koordination St. Pauli-Theater: Christiane Schindler & Dagmar Berndt I Produktionsleitung: Paul Marwitz-Seyffer
In Kooperation mit der Theaterakademie Hamburg, Hochschule für Musik und Theater. Unterstützt durch die Hamburgische Kulturstiftung und die ZEIT-Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius.
Inszenierungen
schluss.aus.
Ein Ende gibt es, weil vorher etwas war: Eine Geschichte, ein Leben, eine Welt. Umgeben von Abschieden und Verlusten, kleinen und großen, machen wir uns auf die Suche nach dem besten Ende oder dem nächsten neuen Anfang. Geht das überhaupt in einer Zeit, die sich nach Endlichkeit anfühlt? Können wir den Prinzen noch retten? Und gibt es ein Leben nach dem Abspann?
VON UND MIT: Sofie Junker, Severin Mauchle | REGIE: Antonie Zschoch | MUSIK: Theo Voerste | BÜHNE: Nathalie Schatz, Laura Kahler | KOSTÜM: N.N. DRAMATURGIE Elisabeth Hoppe
Termine:
Donnerstag, 9. Mai um 17.30 Uhr Freitag, den 10. Mai 2024 um 22 Uhr
you with the sad eyes
“Wir mögen damit rechnen, daß wir uns niedergeschmettert fühlen, untröstlich, verrückt angesichts eines Verlusts. Aber wir rechnen nicht damit, daß wir wortwörtlich verrückt sind.” (Joan Didion) – Hamlets Welt ist ins Wanken geraten. Er wankt mit ihr entlang der Grenzen seiner Realität, die er plötzlich mit Gespenstern teilt. Eine Annäherung an eine Zeit der Verluste und der Versuch, sich darin neu zusammenzusetzen.
SPIEL: Max Kurth | REGIE: Ilario Raschèr | DRAMATURGIE: Marie Fuchs | BÜHNE und KOSTÜM: Luca Punke | LICHT: Julius Böhm
Termine:
Donnerstag, 9. Mai um 19.00 Uhr und Freitag, den 10. Mai 2024 um 20.30 Uhr
Zwei Herren von Real Madrid
von Leo Meier
„möchten sie über etwas reden?“
„ich weiß nicht, worüber?“
„über irgendetwas“
„gerne! worüber?“
Zwei Herren von Real Madrid führen ein höfliches Gespräch im Wald, in welchem sie feststellen, dass sie nicht nur beide Profifußballer sind, sondern auch für denselben Verein spielen (Real Madrid). Eine empfindsame Begegnung, an deren Ende eine Pressekonferenz wartet und ein echter Drache in den heißen Himmel Zentralspaniens aufsteigen wird.
SPIEL: Carina Sönksen, Franziska Schulze, Christin Wieder | REGIE: Lea Marlen Balzer | AUSSTATTUNG: Trisha Jung | DRAMATURGIE Sarah Heinzel
Termine:
Donnerstag, 9. Mai um 20.30 Uhr und Freitag, den 10. Mai 2024 um 19 Uhr
bis gleich kein problem
hallo. und tschüssi. es werden tränen fliessen und es wird auch gebrüllt. wie hebt man einander auf, wenn man sich zwischen den fingern zerronnen ist. starke hustenanfälle ansonsten alles schwach und atemnot. fast alles wird erklärt werden. es wird pickepackevoll. schön, sind wir da.
SPIEL: Justin Otto, Marc Benner | Lucas Zach | REGIE: Moritz Rux | BÜHNE: Carlotta Monty Meyer | KOSTÜM: Lea Knippenberg, Polly Wedler | KAMERA: Nils Jakob Timm
Termine:
Donnerstag, 9. Mai um 22 Uhr und Freitag, den 10. Mai 2024 um 17.30 Uhr
Preise
Einzelveranstaltung: 11,00 €
Festivalticket (gültig für alle Veranstaltungen an einem Tag): 19,00 €
Freie Platzwahl
James Brown trug Lockenwickler
James Brown trug Lockenwickler
von Yasmina Reza
Nach den vielgefeierten Gesellschaftskomödien „Dreimal Leben“, „Der Gott des Gemetzels“, „Ihre Version des Spiels“ und „Bella Figura“ zeigen wir das neue Stück der französischen Autorin Yasmina Reza: „James Brown trug Lockenwickler“, das pointiert und sehr komisch die gegenwärtigen Debatten um die Verständnisprobleme zwischen den Geschlechtern und den Generationen aufgreift. „In diesem Stück leuchten alle Qualitäten, die Yasmina Rezas dramatisches OEuvre und auch ihre Prosaarbeiten auszeichnen, wieder auf“, urteilte der SZ-Kritiker C. Bernd Sucher nach der Uraufführung.
Diesmal heißt Rezas Hauptthema: Identität. Sie stellt Menschen vor, die instabile Identitäten haben: Ein junger Mann, er heißt Jacob Hutner, glaubt, er sei Céline Dion, imitiert deren Stimme – dichtet und komponiert Songs, die er/sie als die Dion den Eltern vorträgt. Und er will nicht mehr bei seinem Spitznamen Muck genannt werden. Er spielt – oder ist? – die verletzliche und gefeierte Diva. Sein Freund Philippe, den Jacob in der Klinik kennenlernt, dort, wo sie beide geheilt, abgebracht werden sollen von ihrem „Wahn“, jemand anderes zu sein, ist ein weißer Junge, der glaubt, er sei ein Schwarzer. Auch die Eltern von Jacob wissen nicht so recht, wer sie sind; und die namenlose Psychiaterin, die sich der beiden jungen Männer annimmt, hat auch keine kleinen Schwierigkeiten mit sich selbst…
Rezas Stück ist ein wunderbar, leichter, ironischer Kommentar zur Gegenwart und der nun wirklich nicht neuen Frage: Wer bin ich eigentlich? Gespielt von einem wunderbaren Ensemble mit Michael Rotschopf (der Mackie Messer unserer gefeierten „Dreigroschenoper”), Johanna Christine Gehlen (gerade gefeiert in der Komödie „Das perfekte Geheimnis“), Dennis Svensson (der als „Sohn” im gleichnamigen Stück von Florian Zeller auf sich aufmerksam machte), Nabil Pöhls und nicht zuletzt Mechthild Großmann (u.a.die Staatsanwältin des Münsteraner „Tatorts“), die zum ersten Mal nach langer Zeit wieder in Hamburg auf der Bühne steht.
Mit
Johanna Christine Gehlen, Mechthild Großmann, Nabil Pöhls, Michael Rotschopf, Dennis Svensson
Deutsch von Frank Heibert und Hinrich Schmidt-Henkel
Regie: Ulrich Waller | Bühne: Raimund Bauer | Kostüme: Ilse Welter | Musik: Hans P. Ströer
Premiere
19. Februar 2024
Dauer
ca. 90 Minuten, keine Pause
Pressestimmen
Die Dramatikerin Yasmina Reza erforscht in „James Brown trug Lockenwickler“ unterhaltsam die Schmerzgrenzen problematischer Identitätsfindungen und gesellschaftlicher Toleranz. Mechthild Großmann glänzt im St. Pauli Theater als robuste Psychiaterin aller Nervensägen, an der Spitze eines starken Ensembles, das das behutsam erzählende und erzählte Drama in einen poetischen, streckenweise märchenhaften Theaterabend übersetzt…. Queer oder nicht queer, und wo liegen die (Schmerz)grenzen, wenn sich eine Person erfindet – das ist hier keine Frage, sondern Yasmina Reza weitet die Fragestellung über die Zeichnung ihrer Figuren auf Jederfrau und Jedermann aus.
Die Welt
Yasmina Rezas „James Brown trug Lockenwickler“ ist am St. Pauli Theater eine eher zarte als übertrieben scharfe Gesellschaftskomödie. Das Stück ist lustig, lustig macht sich das Stück nicht. Das liegt an der Gelassenheit des Ensembles mit Dennis Svensson und Nabil Pöhls als Celine und Philippe. Wenn Johanna Christine Gehlen und Michael Rotschopf als Celines/Jacobs Eltern auftauchen, clasht die gesellschaftliche Erwartung auf die skurrile Realität. Und Mechthild Großmanns vom Fernsehen bekannte Lakonik ist hier in der Rolle der Psychiaterin noch ausgebaut.
Hamburger Abendblatt
Das Pfund der Aufführung ist das fabelhafte 5-köpfige Ensemble. Mit Dennis Svensson als Celine Dion. Dennis Svensson sitzt da, mit langen Locken, strahlend, Glitzerkleid, ein Star. Er spielt wundervoll, weil er die Figur in keiner Sekunde verrät oder vorführt – sondern ihr eine innere, fluide Schönheit gibt. Jacobs Geschlecht wird zur Frage der Wahl. Man nimmt es ihm ab…. Dem Abend gelingen so zauberhafte Szenen voller Poesie.
NDR 90,3
Der Inhalt von Yasmina Rezas neuem Stück über Identitätsfragen klingt etwas überdreht und ziemlich lustig. Rezas Theater will Komödie sein, plädiert dabei aber für eine ‚emanzipatorische Freiheit‘. Kurz: Sei, wie du bist. Und in dieser Identität setzt Regisseur Ulrich Waller das Stück schön in Szene mit einer effektvollen Parklandschaft von Raimund Bauer und einem feinen Ensemble. So bietet ’James Brown…‘ gute Unterhaltung mit einer sympathischen Haltung.
Hamburger Morgenpost
„Yasmina Rezas neues Stück ist reich an poetischen Metaphern und zugleich ein ebenso tiefgründiger wie unterhaltsamer Kommentar zur aktuellen Diskussion um Identitäten.
Die Grenze, ab wann Verhaltensabweichungen noch tolerabel sind und ab wann sie als pathologisch gelten, lässt Reza in ihren klugen Dialogen verschwimmen. Regisseur Ulrich Waller setzt das fünfköpfige Ensemble mit einem untrüglichen Gespür für die Nuancen des Textes in Szene. Großartig: Dennis Svensson, der Celine/Jacob mit lässiger Selbstverständlichkeit verkörpert.“
Szene Hamburg
„…In Hamburg ist ziemlich viel ziemlich anders. Tatsächlich gibt sich Ulrich Waller und sein Team alle erdenkliche Mühe, nicht in jene Oberflächlichkeit abzugleiten, die immer mal wieder die Schmerz-Kerne im Werk der iranisch-französischen Schriftstellerin zu überdecken drohte. Der Text agiert nahezu fragmentarisch, wie Schnappschüsse mit der Kamera – dafür findet Raimund Bauer, wie schon so oft der Bild-Zauberer auf der Reeperbahn, erstaunlich einfache, aber enorm wirksame optische Lösungen. Ilse Welter, der gute Kostüm-Geist von Sankt Pauli, verpackt die fünf Spielerinnen und Spieler markant – Jacob (Dennis Svensson) sehr feminin und mit langem Blondhaar, Philippe (Nabil Pöhls) so alltäglich, dass die Sehnsucht nach Schwärze verständlich wird; Pascaline und Lionel (Johanna C. Gehlen und Michael Rotschopf) sind elegante Eltern – auch wenn der Papa sich vor lauter Schuldgefühl gelegentlich das Hemd vom Oberkörper reißt. Extrem sachlich und kühl analysiert derweil Mechthild Grossmann den Stand der psychiatrischen Verstörungen (oder Verklärungen) der jungen Männer. Aber auch die Eltern behält Frau Doktor im Blick. Ulrich Wallers Inszenierung nimmt all diese Absonderlichkeiten ernst, stellt nicht aus; absurd und aufgesetzt komisch ist hier nichts und niemand. Eher zum Verzweifeln alltäglich …“
Michael Laages
Kritiker für Deutschlandradio, nachtkritik, die deutsche bühne
Tim Fischer
Tim Fischer
Glücklich
Tim Fischer und sein Pianist Thomas Dörschel haben einen neuen Konzertabend kreiert und laden ihr Publikum ein zu einer emotionalen Achterbahnfahrt auf der Suche nach dem Glück.
Musikalisch sinnieren sie in fantastischen Liedern von Ludwig Hirsch, Jacques Brel, Hans Magnus Enzensberger, Georgette Dee, Friedrich Hebbel, Sebastian Krämer, Cora Frost und Thomas Pigor über den Zustand, in dem es kein Unglück gibt. Dabei laufen ihnen Glückskinder, Glückspilze und sogar Glücksschweine über den Weg. Ob poetisch oder politisch, satirisch oder skurril – das „Traum-Duo des deutschen Chansons“ schöpft thematisch aus dem vollen Leben, beleuchtet es in all seinen Facetten und will vor allem eines: das Publikum glücklich machen!
Mit
Tim Fischer
Am Klavier: Ralf Dörschel
Termine
Hamburg-Premiere: 27. Oktober 2024
Weitere Termine: 28. Oktober sowie 1. und 3. November 2024
Beginn: jew. 19.30 Uhr, sonntags 18 Uhr
Preise
17,90 € bis 37,90 €
Schüler/innen, Auszubildende und Studierende: im Vorverkauf 50% Ermäßigung auf den Kartennettopreis
Dauer
folgt in Kürze!
1h22 vor dem Ende
1h22 vor dem Ende
(1h22 avant la fin) von Matthieu Delaporte
In der Übersetzung von Georg Holzer
„1h22 vor dem Ende“ ist die neue schwarze Komödie von Matthieu Delaporte, der sich mit dem mehrfach verfilmten Stück „Der Vorname“ – eine Pariser Abendgesellschaft wird gesprengt durch die Namensgebung eines eingeladenen Paares, das seinen frisch geborenen Sohn unbedingt Adolf nennen will – einen Namen gemacht hat.
1h22 beschreibt die Zeit, die die Hauptfigur Bernard Garde noch hat. Er wohnt allein in Paris in seiner Wohnung und ist zu dem Schluss gekommen, dass er für das Leben nicht geeignet ist. Darin fühlt er sich den von ihm so geliebten Chansonsängerinnen wie Dalida oder Barbara fast seelenverwandt. Unsentimental erwägt er einen sauberen selbstbestimmten Abgang. Den Strom und die Hausratversicherung hat er bereits abgemeldet und klettert aufs Fensterbrett. Da klopft es an der Tür. Und die Geschichte nimmt eine ganz unerwartete Wendung.
Ein ungebetener Gast will Fakten sehen und Bernard ganz offensichtlich die Entscheidung über sein Lebensende aus der Hand nehmen. Das passt dem Selbstmord-Kandidaten gar nicht und ein absurd-witziger Dialog über den richtigen Ort, den geeigneten Moment, die passende Art und Weise und andere Details beginnt, bei dem sich bald herausstellt, dass der Gast ganz offensichtlich auch kein Profi ist.
Ironie der Geschichte: Ausgerechnet der Gast bringt Bernard wieder in die Spur. Sorgt dafür, dass er einen Stockwerk höher seine bis dahin nur von weitem Angehimmelte trifft und so kurz vor Lebensschluss plötzlich Leichtigkeit und Optimismus erlebt. All das, was er immer vermisst hat. Delaporte ist mit “1h22“ bei dem komplexen Thema ein satirisch leichter, wendungsreicher Mix aus schwarzem Humor und existenziellen Fragen gelungen, eine originelle und witzige Spekulation über die unmittelbare Zeit vor dem Ende und ein unbedingtes Plädoyer für das Leben, angesiedelt zwischen Ingmar Bergmans Drama „Das siebente Siegel“ und Woody Allens Farce „Death Knocks“.
Sebastian Bezzel, dessen neuester EBERHOFER-Film REHRAGOUT-RENDEZVOUS gerade durch die Kinos tourt, zeigt an der Seite von Stephan Grossmann, der vor kurzem wieder u.a. in der Fernsehreihe FAMILIE BUNTSCHUH brillierte, dass er noch ganz andere Seiten als die des bayrischen Kult-Polizisten beherrscht. Zusammen sind sie ein unschlagbares Komiker-Paar, das die Situationskomik und den Sprachwitz von Delaportes Komödie zum Funkeln bringt. An ihrer Seite Nadja Petri, die Spelunken-Jenny aus der DREIGROSCHENOPER.
Mit
Sebastian Bezzel, Stephan Grossmann und Nadja Petri
Regie: Ulrich Waller | Bühne: Raimund Bauer | Kostüme: Ilse Welter
Von Matthieu Delaporte – in der Übersetzung von Georg Holzer
Termine
3. bis 8., 10. bis 15. sowie 17. und 18. Dezember 2024
Beginn: jew. 20 Uhr
Preise
Dienstag bis Donnerstag und Sonntag = 24 € bis 64 €
Freitag und Samstag = 29 € bis 69 €
Schüler/innen, Studierende und Auszubildende: 50 % des Kartennettopreises
Dauer
ca. 95 Minuten, keine Pause
Pressestimmen
„1h:22 erzählt vom Tod, aber mit Augenzwinkern“
NDR-Hamburg-Journal
„Ein Stück über den Tod mit absurd-aberwitzigen Dialogen und positiver Aussage mit einer Traumbesetzung“
SAT 1
“Dank Ulrich Wallers atmosphärisch dichter, dennoch spielerisch lebendiger Regie entwickeln sich absurd-komische Dialoge zwischen dem Selbstmordkandidaten und dem ungebetenen Gast. Den Sonderling gibt Sebastian Bezzel als einen Verlierer par excellence. Der bayerische Wahlhamburger spielt seinen Charakter mit der Zerrissenheit eines Gescheiterten. Stephan Grossmann als personifizierter Tod, mal aggressiv-rabiat, dann mitfühlend bis hilflos, ist äußerst spannend und amüsant anzuschauen. Und ein Ausdruck großer Schauspielkunst. Dazwischen Claire (kunstvoll-verführerisch Nadja Petri). Fazit: Für die Liebe ist es nie zu spät. Chapeau und großer Applaus für alle.“
Hamburger Abendblatt
“Die schwarze Komödie „1h22 vor dem Ende“ von Matthieu Delaporte („Der Vorname“) wird am St. Pauli Theater in der Regie von Ulrich Waller zu einem Fest der Schauspielkunst. In einem zügig wandelbaren Bühnenbild von Raimund Bauer, das die Wohnungen der Lebensmüden trotz karger Möblierung vollständig erscheinen lässt und durch den Blick aus dem Fenster Höhe suggeriert. Stephan Grossmann verleiht seiner Figur mit blitzschnellen Umschaltmomenten von nahezu kindlicher Fröhlichkeit in knallharte Entschlossenheit und einer schillernden Unberechenbarkeit wahrhaft bedrohliche Züge. Ihm bei der Arbeit zuzusehen, ist das reinste Vergnügen. Sebastian Bezzel wandelt seine Ausstrahlung im Verlauf des Abends meisterhaft zurückgenommen vom unentschlossen Entschlossenen zum entschlossen Unentschlossenen. Die verbalen und körperlichen Duelle der beiden – einmal greifen sie gar zu Federballschlägern – sind so absurd wie komisch.”
DIE WELT
„Das Stück hat das Zeug zum Bühnenhit“
Berliner Morgenpost
„Wartet nicht zu lange mit euren Plänen, Hoffnungen, Schwärmereien, gibt dieser heitere Abend dem Publikum mit auf den Nachhauseweg, denn wenn es zu spät ist, tut es euch leid.“
Berliner Zeitung
“Darf man über den Tod lachen? Man darf – aber nur im St. Pauli Theater! Dort hatte die neue Komödie „1h22 vor dem Ende“ von Matthieu Delaporte umjubelte Premiere. Tolles Stück, tolle Regie, tolle Schauspieler. Und sehr Französisch. Mit Sebastian Bezzel, Stephan Grossmann als „Der Mann“ und Nadja Petri als schöne Nachbarin Claire hat Regisseur und Hausherr Ulrich Waller großartige Schauspieler für seinen neuen Publikumsrenner im St. Pauli Theater gewonnen. Bezzel und Grossmann sind zwei mitunter so dicht und intensiv, dass sie an Estragon und Wladimir aus Becketts „Warten auf Godot“ erinnern. Zufall oder Absicht? In jedem Fall verleiht es dem Kammerspiel bei aller Komik auch Nachdenklichkeit und Tiefe.”
kulturport
Gästeliste Geisterbahn
Gästeliste Geisterbahn
Sind wir die Ottos?
Die drei Jungs aus Kristall sind wieder da!
Nachdem sich ihre letzte Tour über mehrere Jahre zog, sind sie nun frisch und ausgeruht und ziehen los, um die Bühnen dieser Republik mit der Form von Unterhaltung zu bespielen, die ihnen so lange gefehlt hat: Nämlich guter!
Die schwäbisch-irische Gag-Maschine Donnie O´Sullivan, der Trucker der Herzen Markus “Herm” Hermann und der klugscheissende Moderatoren-Greis Nilz Bokelberg reißen alles an Themen an und ab, was ihnen in den Weg kommt. Ist das meiste improvisiert? Vielleicht. Ist das denn lustig?
Bestimmt!
Zwischen Ukulele-Rockshows und Powerpoint-Präsentationen von Bringdienst-Bewertungen kann an diesem Abend alles passieren. Und das wird es auch. Vielleicht bringen es die zärtlichen Worte von Tour-Manager, Mercher und Mischer Moritz am besten auf den Punkt, der zuverlässig nach jeder Show fragt: “Wat warn ditte schon wieder?”
Termin
8. Oktober 2024
Beginn: 19.30 Uhr
Preis
31,20 € auf allen Plätzen
Abdul Kader Chahin
Abdul Kader Chahin
Achte jetzt!
Info
„ACHTE JETZT!“ ist Abdul Kader Chahins erste abendfüllende Soloshow und sie hat es direkt in sich: Hier gibt’s Realtalk aus Duisburg Marxloh und die Albernheit eines Dreißigjährigen, der noch an Dinosaurier glaubt. Chahin legt Feuer, wie kein anderer: Für seine provokanten Comedyvideos feiert ihn seine Community bei Instagram. Also natürlich nur, wenn er nicht wieder von einer Horde Nazis gemeldet wird. Klar ist jedenfalls: Chahin erzählt Geschichten aus dem Plattenbau. Und was für das Publikum witzig klingt, wird plötzlich ernst, das ist wohl Abdis Stärke: Man weiß nie, ob man aufgrund des nächsten Satzes vor Freude oder aus Verzweiflung lacht.
Mit dabei ist Freund und Comedykollege Malte Küppers. Ebenso aus Duisburg kommend bringt Küppers die besten Geschichten aus seinem Leben als Sozialarbeiter im Brennpunkt auf die Bühne. Wer also etwas über den Zustand dieser Gesellschaft erfahren will, der muss nicht auf einen Vortrag gehen, sondern kann sich einfach ein Ticket für „ACHTE JETZT!“ kaufen. Das ist auch bedeutend witziger.
„Abdul steht für eine Mischung auf der Bühne, wie ich sie sonst noch nie gesehen habe: 50% Witz, 50% Realtalk – 100% Missgeburt.“
Jean-Philippe Kindler
Termin
16. Mai 2025
Beginn: 19.30 Uhr
Preise
21,90 € und 26,90 €
Schmidt, Schoog, Schampus
Schmidt, Schoog, Schampus
Ein Abend mit Harald Schmidt und Bernadette Schoog
Info
Wer taucht vor Ihrem inneren Auge zuerst auf, wenn Sie den Namen „Harald Schmidt“ hören? Der langjährige Late-Night-Talker, der Kreuzfahrtdirektor auf dem Traumschiff des ZDF, der Showmaster zusammen mit Herbert Feuerstein in „Schmidteinander“, der wandlungsfähige Schauspieler auf großen Theaterbühnen, der ewig böse und sarkastische Moderator, der Entertainer in der eigenen „Harald-Schmidt-Show”, der Kabarettist, der Buchautor? Viele Gesichter hat dieser Mann, der lange Jahre Kirchenmusik gespielt hat und im schwäbischen Nürtingen aufgewachsen ist.
Am Dienstag, 17.9.2024, 19.30 Uhr, ist Harald Schmidt, den die Medien wegen seines bissigen Humors auch gerne „dirty Harry“ nennen, zusammen mit der früheren ARD-Moderatorin und Autorin Bernadette Schoog zu Gast im St. Pauli Theater.
“Schmidt, Schoog, Schampus” heißt dieser besondere Talk-Abend, bei dem die beiden ein verbales Feuerwerk entfachen: mal ernsthaft-analytisch, mal ironisch-böse, mal politisch unkorrekt, mal in heiterer Leichtigkeit – aber niemals wie beim letzten Mal….
Termin
17. September 2024
Beginn: 19.30 Uhr
Preise
34,00 € und 44,00 €
Schüler/innen, Studierende und Auszubildende: 50 % des Kartennettopreises
Fremd
Fremd
von Michel Friedman
Eine Produktion des Berliner Ensembles
Sie strahlt Würde aus, auch Trotz, sie weiß, wovon sie redet. Sie nimmt sich den Raum, den sie benötigt: Der international bekannten Film- und Fernsehschauspielerin Sibel Kekilli gelingt Ende Oktober 2023 in »Fremd« ihr eindrucksvolles und viel beachtetes Theaterdebüt. Sie gibt ihre Stimme einem Text mit sozialem Sprengstoff aus der Feder von Michel Friedman. Der jüdische, deutsch-französische Publizist, Talkmaster, Jurist und Philosoph erzählt von einer Kindheit in Deutschland, die vor allem von einem überwältigenden Gefühl des Fremdseins geprägt ist.
Keiner wollte im Nachkriegsdeutschland des Wirtschaftswunders mehr etwas mit den Nazi-Verbrechen, dem Zivilisationsbruch und dem Holocaust zu tun haben. Die Morde wurden verdrängt, der Schmerz blieb. Und auch heute will niemand daran erinnert werden, was die eigene Rolle in der Geschichte war und ist — erst recht nicht von »Fremden«. In diesem Land aber wuchsen und wachsen auch Kinder als Migranten auf. Als Menschen, deren Ich das Wir der sogenannten Mehrheitsgesellschaft bedroht. In »Fremd« erzählt Friedman autobiografisch von einem dieser Kinder, das zwischen Familientrauma, Anpassungsdruck und Rassismus versucht, seinen Platz in der Welt zu finden.
Inszenierte Lesung
mit Sibel Kekilli
Regie: Max Lindemann | Bühne: Janina Kuhlmann | Video: Luna Zscharnt | Licht: Hans Fründt | Dramaturgie: Johannes Nölting
Eine Produktion des Berliner Ensembles
Termine
1. und 2. Juni 2024
Preise
18 € bis 49 €
(nur an der Theaterkasse: € 10 für Schüler, Studenten, Azubis – keine Gruppen)
Dauer
Noch nicht bekannt. Info folgt in Kürze.
Weitere Infos zur Veranstaltung
Vorverkauf: Im St. Pauli Theater (Tel.: 040/47 11 06 66 – st-pauli-theater.de), bei allen bekannten Vorverkaufsstellen oder online über www.hamburgertheaterfestival.de.
Bildmaterial liegt zum Download bereit unter https://www.hamburgertheaterfestival.de/presse.
Pressestimmen
»Friedmans Text ist nicht nur sehr persönlich, er stellt auch philosophische Fragen zu Zugehörigkeit, Identität und Schuld. […] Kekilli nimmt sich zurück, nicht nur beim finalen Applaus, der lange andauert. Und doch merkt man ihrem Auftritt an, dass sich hier zwei verwandte Seelen gefunden haben, die einen großen Schmerz teilen.«
TAZ
»Und so hat das BE mit einem kleinen, einstündigen Abend ›Fremd‹ nun die wohl wichtigste und aktuellste Produktion auf einer Berliner Bühne.«
BERLINER MORGENPOST
»In Kriegszeiten ist die Lesung von Sibel Kekilli weit mehr als nur ein Theaterabend.«
SÜDDEUTSCHE ZEITUNG
»Friedmans literarische Stimme und Kekillis Bühnenpräsenz verschwimmen, fallen an diesem Abend immer wieder in eins.«
3SAT KULTURZEIT
»Was diesen sparsamen und reduzierten Abend trotz seines beklemmenden Tons wohltuend macht, ist die Darstellung. Sibel Kekilli sitzt nicht als ohnmächtiges Opfer auf der Bühne. Ihre Worte sind lyrisch, aber ihr Gesicht ist, bei allem riesenhaften Schmerz, immer trotzig und herausfordernd.«
BERLINER KURIER
Gefährliche Liebschaften
Gefährliche Liebschaften
von Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos,
in einer Fassung für die Bühne von John von Düffel
Koproduktion des Hamburger Theater Festivals mit dem Burgtheater Wien
Ein theatraler Leckerbissen gleich zur Eröffnung des Festivals. Nach der Premiere in Hamburg wird das Projekt vom Burgtheater Wien in den Spielplan aufgenommen und dort mit jeder Vorstellung sukzessive weiterentwickelt: Caroline Peters und Martin Wuttke messen ihre Kräfte als Marquise de Merteuil und Vicomte de Valmont, zwei der faszinierendsten, boshaftesten, klügsten und hintertriebensten Gestalten der Literaturgeschichte. Die beiden Hochadligen, in vergangenen Zeiten durch eine Affäre verbunden, loten ihre Hassliebe zueinander in immer tiefere Abgründe aus. Ihre Opfer dabei: eine tugendhafte verheiratete Dame, ein junges Mädchen, ein stürmischer Liebhaber — und sie selbst.
Die Merteuil ist ihrer Zeit weit voraus, eine unkonventionelle Frau, subtil, politisch, rollenkritisch, machtbewusst und, ja, intrigant. Valmont ist der einzige, der ihr ebenbürtig scheint in seiner geistigen Quecksilbrigkeit, seinem unheilvollen Sinn für Zerstörung. Die Marquise und der Vicomte — Glanzrollen für Peters und Wuttke — sind die Marionettenspieler dieser Geschichte, in deren Fäden sich erst andere und dann sie selbst fatal verfangen.
Diese Koproduktion des Festivals mit der Wiener Burg lehnt sich an die Festivalreihe »Leseproben« an, in der starke Stoffe von großartigen Schauspielern in einer offenen Form zwischen Lesen, Proben und Anspielen auf die Bühne gebracht werden. In »Gefährliche Liebschaften« soll es einen Schritt weiter gehen: Erstmals wird mit Jan Bosse ein sehr renommierter Regisseur den Schlagabtausch aninszenieren und ins Spiel bringen. Es gilt, eine dramatische Wundertüte zu öffnen, mit noch mehr Theater und Kopfkino als bisher!
Mit
Caroline Peters, Martin Wuttke
Einrichtung: Jan Bosse | Kostüme: Tabea Braun | Musik: Carolina Bigge
Übersetzung aus dem Französischen: Natascha Görde
Eine Koproduktion des Hamburger Theater Festivals mit dem Burgtheater Wien
Premiere
25. Mai 2024
Weiterer Termin
26. Mai 2024
Preise
20 € bis 54 €
(nur an der Theaterkasse: € 10 für Schüler, Studenten, Azubis – keine Gruppen)
Dauer
Noch nicht bekannt. Info folgt in Kürze.
Weitere Infos zur Veranstaltung
Vorverkauf: Im St. Pauli Theater (Tel.: 040/47 11 06 66 – st-pauli-theater.de), bei allen bekannten Vorverkaufsstellen oder online über www.hamburgertheaterfestival.de.
Bildmaterial liegt zum Download bereit unter https://www.hamburgertheaterfestival.de/presse.