In Erinnerung an TV-Legende Horst Königstein
Am 26. Juli 2025 wäre der der NDR-Redakteur, Filme-Macher und Regisseur Horst Königstein, der auch mehrfach am St. Pauli-Theater inszeniert hat („Sechs Tanzstunden in sechs Wochen“, „Solo für Bette – die Bette Davis-Show“) 80 Jahre alt geworden.
Wir wollen an diesem besonderen Abend mit Zeitzeugen, Weggefährten, Texten und Filmausschnitten an diese TV-Legende erinnern.
Mit: Johanna Christine Gehlen, Margit Thies, Frank Göhre, Hansi Ströer u.a..
Eingerichtet von Ulrich Waller
Aus dem Nachruf des Spiegel zu seinem Tod 2013
Mit „Speer und Er“ oder „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ bewegte er Tausende Zuschauer und etablierte gemeinsam mit Regisseur Heinrich Breloer in Deutschland das Doku-Drama als neues Fernseh-Genre.
Für die Schülerzeitung schrieb er Filmkritiken, im Kino wies er den Gästen ihre Plätze zu: Horst Königstein wusste schon recht früh, dass er mal Filme machen wollte. Zunächst studierte der 1945 in Bremen geborene Königstein allerdings in seiner Heimatstadt und in Hamburg Pädagogik und Soziologie. Im Jahr 1970 kam er schließlich zum Norddeutschen Rundfunk.
Vor allem mit seinen Doku-Dramen, die er mit Regisseur Heinrich Breloer entwickelte, hat er dann Maßstäbe in der Branche gesetzt. In Filmen wie etwa „Todesspiel“ (1997, Realisation), „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ (2001, Drehbuch) und „Speer und Er“ (2005, Drehbuch) kombinierten die Filmemacher dokumentarische Aufnahmen mit Interviewsequenzen und nachgestellten Szenen.
Für seine Arbeiten wurde Königstein mit internationalen und deutschen Preisen geehrt, darunter der Adolf-Grimme-Preis und der Deutsche Fernsehpreis. Königstein war schließlich mit 65 Jahren im Sommer 2010 beim NDR ausgeschieden. Im Sender war er zuletzt Redakteur für Sonderprojekte im Programmbereich Fiktion und Unterhaltung. „Das Werk, das er in 40 Jahren geschaffen hat, besticht durch Vielfalt, Qualität, Lebendigkeit und Innovation“, hatte es schon bei seinem NDR-Abschied geheißen.
Sein Sender hat Königstein übrigens auch noch so geehrt, wie man einen wie ihn ehren muss – und zwar mit einem Film. In „Ich, Ringo und das Tor zur Welt“ (2010) von Jan Bonny und Oliver Schwabe geht es um Königstein selbst, den ebenso kreativen wie liebenswerten Redakteur und Filmemacher.
Und warum Ringo Starr? Weil Königstein über die Anfänge der Beatles 1989 den Film „Hard Days, Hard Nights“ gedreht hat. Er fühlte sich mit Ringo, dem Schlagzeuger der britischen Band verbunden. Vielleicht, weil einige sagten, die beiden hätten ähnliche Nasen. Aber vielleicht auch, weil Königstein nicht nur für Filme gebrannt hat – sondern genauso für Musik: Die Liedtexte zweier Alben von Peter Gabriel hat er ins Deutsche übersetzt.
2013 starb Horst Königstein in Hamburg.
„Horst Königstein war bis zuletzt ein kreativer Querdenker, der sich leidenschaftlich für anspruchsvolles Fernsehen eingesetzt hat. Der NDR hat Horst Königstein viel zu verdanken. Sein Tod ist ein großer Verlust“, teilte NDR-Intendant Lutz Marmor mit. Der Film- und Fernsehpionier starb am Sonntag im Alter von 67 Jahren in Hamburg.
Termin
14. Juli 2025
Beginn: 19.30 Uhr
Preis
5 € auf allen Plätzen