Die WahrheitoderVon den Vorteilen, sie zu verschweigen, und den Nachteilen, sie zu sagen

von Florian Zeller

Stückinfo

Als ein „Spiel von Lüge und Wahrheit“ könnte man das Stück des jungen Pariser Autors Florian Zeller bezeichnen, denn für seinen verheirateten Protagonisten Michel ist Wahrheit etwas sehr Zweifelhaftes. Er bevorzugt die Lüge, denn “wenn die Leute von heute auf morgen aufhören würden, sich zu belügen, gäbe es kein einziges Paar mehr auf Erden. Und in gewisser Hinsicht wäre das das Ende der Zivilisation”. So lautet sein Credo und das nicht ganz ohne Grund, denn seit sechs Monaten hat er ein Verhältnis mit Alice, der Ehefrau seines besten Freundes Paul.

Doch Frauen haben ein anderes Verhältnis zur Wahrheit. Das ständige Versteckspielen, die immer neuen Lügen belasten das Gewissen von Alice und sie will endlich reinen Tisch machen. Michel ist empört: “Du belügst ihn nicht, Alice. Du sagst Paul nur nicht die Wahrheit. Es wäre egoistisch, ihm die Wahrheit zu sagen, nur um dein Gewissen zu erleichtern”. Hat er sie damit überzeugt? Bei einem Treffen erzählt ihm Paul von seinem Verdacht, dass Alice ihn betrügt. Hat sie also doch geplaudert? Sie hat – und Michel ist empört, denn damit ist klar, dass er angelogen wurde, von seinem besten Freund. Plötzlich sieht Michel, der notorische Lügner, sich in der Rolle des Opfers – wird der Lügner von seinen eigenen Lügen eingeholt. Er, der bis dahin fest davon überzeugt war, sein kompliziertes Liebesleben im Griff zu haben, wird zum Spielball der Anderen, vor allem seiner betrogenen Ehefrau Laurence. Und die Wahrheiten, die ihm jetzt um den Kopf fliegen, entziehen dem charmanten betrogenen Betrüger vollends den Boden unter den Füßen.

Schauspieler und Kreativteam

Mit: Mit: Herbert Knaup, Thomas Heinze, Johanna Christine Gehlen, Leslie Malton

Aus dem Französischen von Annette und Paul Bäcker

Regie:
Ulrich Waller | Bühne: Nina von Essen | Kostüme: Ilse Welter

Deutsche Erstaufführung

14. Februar 2011

Pressestimmen

„Hinreißend kurzweilig, schauspielerisch superb, auf den Punkt genau inszeniert.“ Die Welt

„Die Zuschauer feierten nach dem Genuss feinster Schauspielkunst mit Riesenapplaus das glänzende Ensemble“ Hamburger Morgenpost

“Dass Ulrich Wallers deutschsprachige Erstaufführung sprüht und leuchtet, liegt an den glänzenden Darstellern und den gut gewürzten Dialogen.” Hamburger Abendblatt

“Dieses Stück muss man sehen” BILD-Hamburg

“Das St. Pauli Theater weist auf ein überragendes Dramatiker-Talent hin, mit einer makellosen Erstaufführung.” Nacht-Kritik