Anatevka

basierend auf den Geschichten von Sholem Aleichem

Stückinfo

Anatevka, ein kleines “Schtetl“ in der Ukraine kurz vor der Revolution von 1905, ist Schauplatz der berühmten Geschichte von Tevje, dem Milchmann, erzählt von dem berühmtesten Dichter des Jiddischen und Chronisten der Schtetl-Kultur, Sholem Aleichem. Jerry Bock machte aus dem Stoff ein Musical, das nach seiner Uraufführung in New York 1964 die Welt eroberte. Er verdichtete die Geschichte zu einer Parabel über Nutzen und Grenzen von Tradition in einer sich rasant verändernden Welt. Anatevka wird zum Synonym für ein Leben in Harmonie, bis ein Pogrom der zaristischen Polizei dem ein Ende setzt. Die Ideale des jüdischen Schtetls stehen plötzlich auf dem Prüfstand, und trotz allen Leids werden sie niemals ernsthaft in Frage gestellt.

Meist erinnert man sich nur noch an den Titelsong und an Shmuel Rodensky, der den Milchmann Tevje bei der deutschen Erstaufführung hier um die Ecke im Operettenhaus spielte. Aber jetzt wieder gelesen gibt das Stück genaue Einblicke in das jüdische Leben in Russland, bedroht durch Antisemitismus und Verfolgung. Und es erzählt auch von Widerstandkraft der jüdischen Lebensphilosophie, die mit Humor auch den größten Katastrophen standhalten kann, es erzählt mit komödiantischer Leichtigkeit und zugleich zutiefst berührend von Lebensfreude und Lebensangst, vom Vertrauen auf Gott und auf die eigene Kraft, von Geborgensein in der Gemeinschaft und der immer wieder notwendigen Toleranz gegenüber individuellen Ausbruchsversuchen. In dieser Mischung begründet sich auch der Kultstatus, den das Werk inzwischen genießt. Gustav Peter Wöhler, der am St. Pauli Theater bereits in dem Erfolgsmusical „Cabaret“ die Zuschauer begeisterte, führt als Milchmann Tevje das Ensemble an.

Schauspieler und Kreativteam

Mit: Adriana Altaras, Angelika Bartsch, Victoria Fleer/ Sonja Gründemann, Heide Grübl (†), Torsten Hammann, Niels Hansen, Knut Koch, Ulrich Lenk, Marina Lubrich, Rossi Prangov-Rossi, Mario Ramos, Tim Reingruber, Anneke Schwabe/ Anika Lehmann, Mark Weigel, Gustav Peter Wöhler

Buch: Joseph Stein | Musik: Jerry Bock | Text: Sheldon Harnick
basierend auf den Geschichten von Sholem Aleichem mit ausdrücklicher Genehmigung von Arnold Perl Deutsch von Rolf Merz und Gerhard Hagen

Regie: Ulrich Waller| Musikalische Leitung: Matthias Stötzel| Bühne: Götz Loepelmann | Kostüme: Marie-Therese Cramer | Choreographie: Rica Blunck

Premiere

26. März 2011

Eine Koproduktion mit den Ruhrfestspielen Recklinghausen

Pressestimmen

„Wer das verpasst, muss meschugge sein.“ Hamburger Abendblatt

„Das Ensemble überzeugt von A bis Z. Die ganze Mischpoke ist ein Hit.“ Westdeutsche Allgemeine Zeitung